Der dreimalige Europameister zeigt sich zum Auftakt in Bestform und lässt Kroatien keine Chance. Dabei immer wieder im Mittelpunkt: Ein 16-Jähriger.

Das war ein Ausrufezeichen zum EM-Start: Spanien hat sich im Topspiel der Gruppe B zu einem 3:0 (3:0) gegen Kroatien gezaubert und damit ein direktes Signal an die Konkurrenz gesendet.

Álvaro Morata (29.), Fabián Riuz (32.) und Dani Carvajal (45.+2) trafen im Berliner Olympiastadion schon in der ersten Halbzeit für furios aufspielende Iberer, bei denen auch das 16-jährige Top-Talent Lamine Yamal immer wieder im Mittelpunkt stand. Der jüngste Spieler der Turniergeschichte war einer der offensiven Aktivposten, leitete das 2:0 mit einem seiner gefährlichen Dribblings ein, bereitete das 3:0 dann direkt vor.

Dabei war Kroatien phasenweise ebenfalls gefährlich, aber letztlich nicht konsequent genug im Abschluss. Zehn Minuten vor Schluss scheiterte Bruno Petković erst mit einem Elfmeter an Spaniens Torwart Unai Simón, dann annullierte der VAR sein Nachschusstor, weil Vorlagengeber Ivan Perišić bei der Ausführung des Strafstoßes zu früh in den Strafraum gelaufen war.

Spanien geht nun mit deutlich weniger Druck in das Spitzenspiel der Gruppe B am Donnerstag gegen Italien. Kroatien steht einen Tag zuvor gegen Außenseiter Albanien bereits unter Zugzwang.

Teenager Yamal war noch nicht mal geboren, als Kroatiens Starspieler Luka Modrić sein Debüt für sein Heimatland gab. „Wir sind hier, um Großes zu erreichen“, hatte der 38-Jährige vor dem Anpfiff gesagt. Doch dafür muss sich sein Team deutlich steigern – genau wie Modrić selbst. Der Spielmacher hatte bis zu seiner Auswechslung in der 65. Minute wie erwartet viele Freiheiten, war aber nicht so spielprägend.

Auf den Rängen des Olympiastadions hatte eindeutig Kroatien ein Übergewicht. Die Fans der „Vatreni“ („Die Feurigen“, Anm. d. Red.) sorgten zumindest bis zu den ersten Gegentoren für eine stimmungsvolle EM-Atmosphäre. Auch EM-OK-Chef Philipp Lahm und UEFA-Präsident Aleksander Čeferin wurden davon auf der VIP-Tribüne Zeuge.

So unterhaltsam war das Geschehen auf dem Rasen zunächst nicht. Beiden Teams war der Respekt voreinander und der fehlende Turnier-Rhythmus anzumerken. Nach knapp einer halben Stunde änderte sich die Dynamik aber komplett. Spanien ging durch den ersten gefährlichen Angriff in Führung, als Ruiz mit einem feinen Steckpass seinen Kapitän Morata auf Reisen schickte und der Stürmer überlegt mit einem Flachschuss ins Tor traf.

Nur eine Minute später hatte Mateo Kovačić den Ausgleich für Kroatien auf dem Fuß, doch Spaniens Schlussmann Simón war auf dem Posten. Die vergebene Chance wurde sofort mit dem zweiten Gegentor bestraft: Diesmal war es Ruiz selbst, der bei seinem Solo drei Kroaten aussteigen ließ und den Ball mit links flach ins Tor schoss.

Doch auch der Zwei-Tore-Rückstand schockte die Kroaten nicht, Lovro Majer (33.) und Josko Gvardiol (41.) hatten noch in der ersten Hälfte gute Möglichkeiten zum Anschlusstreffer. Fast mit Halbzeitpfiff folgte aber der nächste Nackenschlag durch das 0:3 von Carvajal.

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Kroaten den Druck und spielten offensiver, doch selbst beste Chancen wie die vom Leverkusener Josip Stanišić (55.) wurden nicht verwertet. Für die Spanier, bei denen der Leipziger Dani Olmo nach einer Stunde eingewechselt wurde, ergaben sich nun größere Räume zum Kontern.

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