Vorfall bei Flug

Belgischer Fußballprofi in Handschellen abgeführt


05.01.2025 – 00:21 UhrLesedauer: 2 Min.

Stéphane Omeonga: Er wechselte im Sommer 2023 aus Schottland nach Israel. (Quelle: Screenshot Instagram / Stéphane Omeonga)

Ein belgischer Fußballprofi ist in einem Flugzeug von Polizisten festgenommen worden. Stéphane Omeonga erhebt schwere Vorwürfe gegen die Beamten.

Der belgische Fußballspieler Stéphane Omeonga hat in einem Instagram-Beitrag schwere Vorwürfe gegen die Polizei erhoben. Nach eigenen Angaben sei er am 25. Dezember Opfer von Polizeigewalt geworden. Der Vorfall ereignete sich während eines Fluges von Rom nach Tel Aviv, als ihm ein Flugbegleiter mitteilte, dass es ein Problem mit seinen Reisedokumenten gebe. „Ich habe ihn ruhig gefragt, worin das Problem bestehe, da ich von der Gültigkeit meiner Dokumente überzeugt war“, erklärte Omeonga.

Laut dem Fußballer rief der Flugbegleiter die Polizei, die ihn in Handschellen aus dem Flugzeug entfernte. Anschließend sei er außerhalb des Flugzeugs zu Boden geworfen und geschlagen worden. „Einer der Polizisten drückte sein Knie gegen meinen Kopf“, berichtete er weiter. Im Polizeiwagen habe er über Funk gehört, dass er angeblich medizinische Hilfe verweigert habe – eine Darstellung, die er entschieden zurückwies: „Ich bat sie, mich mit dem Krankenwagen mitzunehmen, da ich Angst hatte, was sie mir antun könnten.“

Omeonga schilderte, dass er mehrere Stunden in einem „grauen Raum“ ohne Wasser oder Essen festgehalten wurde. Nach seiner Freilassung habe er erfahren, dass ein Polizist eine Anzeige gegen ihn wegen angeblicher Körperverletzung gestellt hat. Bis heute, so Omeonga, habe er keine Erklärung für seine Verhaftung erhalten.

Der Fußballprofi kritisierte zudem gesellschaftliche Diskriminierung und forderte mehr Engagement gegen Rassismus. „Viele Menschen, die so aussehen wie ich, finden keine Arbeit, haben keinen Zugang zu Wohnraum oder können nicht an den Sportarten teilnehmen, die sie lieben, nur weil sie Schwarz sind“, erklärte er.

Agenten der „Polaria“, des italienischen Zolls, hatten offenbar eingegriffen, weil Omeonga als Gefahr für Israel eingestuft wurde, berichtete Yahoo News. Dabei spielt er dort seit 2023 beim Verein Bnei Sakhnin und hat nach eigenen Angaben ein gültiges Visum. Später wurde Omeonga wieder auf freien Fuß gesetzt.

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