Forscher haben den Schädel eine Pliosaurus aus einer Steilklippe an der Küste Englands geborgen. Der Fund ist weltweit einmalig.

Als Fossilienliebhaber Phil Jacobs den Strand in der englischen Graftschaft Dorset entlang spazierte, konnte er nicht ahnen, welch einen außergewöhnlichen Fund er machen würde. Im Kies der Brandung lag die versteinerte Schnauze eines 150 Millionen Jahre alten Pliosauriers, der seinerzeit höchstwahrscheinlich an der Spitze der Nahrungskette stand, berichtet der britische Nachrichtensender BBC. Jacobs rief seinen Freund und Paläontologen Steve Etches hinzu, und zusammen mit einem Forschungsteam legten sie den Rest des zwei Meter langen Schädels frei.

Der Fund ist außergewöhnlich, sagte Etches. „Es ist eines der besten Fossile, an denen ich je gearbeitet habe. Was es einzigartig macht, ist, dass es vollständig ist“, erklärte er BBC. Alle Knochen seien vorhanden und Ober- und Unterkiefer miteinander verbunden. Der Schädel verfügt über 130 messerscharfe Zähne, jeder so lang wie eine menschliche Hand. Insgesamt konnte der Pliosaurus zehn bis zwölf Meter lang werden. Auf seiner Speisekarte standen vermutlich andere große Meerestiere, wie etwa der einem Delfin ähnelnde Ichthyosaurier.

Das Fossil freizulegen, stellte die Forscher vor außergewöhnliche Herausforderungen. Der Großteil des Schädels lag nämlich nicht wie die Schnauze im Sand der Jurassic Coast (Juraküste), die zum Unesco-Weltnaturerbe gehört. Stattdessen steckte der Rest des Fossils in der Felswand darüber – in 15 Meter Höhe. Die Forscher mussten sich also abseilen, um die Knochen vorsichtig aus dem Stein herauszuarbeiten.

Etches will nun den Rest des Dinos suchen: „Ich wette mein Leben darauf, dass der Rest des Tieres auch dort ist.“ Und dazu werde es auch Zeit, denn Wind und Wetter würden jedes Jahr die Felswände weiter erodieren. In nicht allzu langer Zeit werde das Skelett herausfallen und verloren gehen. „Es ist eine Chance, die sich nur einmal im Leben bietet“, ist sich Etches sicher.

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