Trainer verklagt

Schüler muss 400 Liegestütze machen – Lebensgefahr


26.12.2024 – 15:50 UhrLesedauer: 2 Min.

Ein Sportler macht Liegestütze (Archivbild): In den USA wandte ein Trainer rüde Methoden an, die gesundheitliche Folgen für die Betroffenen hatten. (Quelle: IMAGO/Angel Santana Garcia/imago)

Mit besonders strengen Strafen will der Trainer einer Schulmannschaft die Spieler zu mehr Leistung motivieren. Doch dann müssen mehrere Jungen ins Krankenhaus. Das bleibt nicht ohne Folgen.

Eine Mutter im US-Bundesstaat Texas hat den ehemaligen Footballtrainer ihres Sohnes verklagt. Der Mann soll seine Schützlinge zu einem besonders harten Training gezwungen haben. Ihr Sohn sei deshalb mit einer potenziell lebensbedrohlichen Krankheit ins Krankenhaus eingeliefert worden, berichtet die amerikanische Tageszeitung „New York Post“.

Der beschuldigte Trainer der Rockwall-Heath High School in Heath, John Harrell, wurde nach den Vorwürfen im Januar 2023 beurlaubt und trat zwei Monate später von seinem Posten zurück. Neben ihm wurden in der Klage ein Dutzend weitere Assistenztrainer genannt. Allen werde vorgeworfen, dass sie ihre Spieler am 6. Januar 2023 aufforderten, innerhalb einer Stunde 400 Liegestütze zu machen – ohne Pause und die Möglichkeit, Wasser zu trinken. Laut „New York Post“ sollten so Spieler diszipliniert werden, wenn sie auf dem Feld nicht genügend Einsatz zeigten.

Aus der Klage gehe auch hervor, dass das Training so anstrengend gewesen sein soll, dass bei mindestens 26 Jungen eine Rhabdomyolyse diagnostiziert wurde. Dabei handelt es sich um eine potenziell tödliche Erkrankung, die den Abbau von Muskelgewebe verursacht. In diesem Zusammenhang teilte der Anwalt der Klägerin mit, dass der Sohn seiner Mandantin ohne rechtzeitige Behandlung ein Nierenversagen hätte erleiden können.

Dem Anwalt zufolge habe Harrell jeden noch so kleinen Regelverstoß mit sehr vielen Liegestütze bestraft. Und es gibt noch weitere Vorwürfe: Aus einem vertraulichen Bericht, auf den sich die Klage beruft, gehe hervor, dass die Beschuldigten in privaten Nachrichten Ungeheuerliches besprochen haben sollen: demnach wollten sie die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln für die Verletzungen der Schüler verantwortlich machen. Eine mit der Untersuchung der Vorwürfe beauftragte Anwaltskanzlei konnte das widerlegen und die Verletzungen auf unangemessene Trainingsmethoden zurückführen.

In der Klage werde außerdem behauptet, der Sportdirektor der Schule habe die Trainer davor gewarnt, körperliche Betätigung als Bestrafung einzusetzen. Denn dies könnte zu schwerwiegenden rechtlichen Konsequenzen führen. Der Trainerstab soll diese Warnung jedoch ignoriert haben. Die Ermittlungen dauern an.

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