„Das Unfassbare ist eingetreten“
Felssturz begräbt Teile von Schweizer Dorf unter sich
Aktualisiert am 28.05.2025 – 18:16 UhrLesedauer: 2 Min.
Das Bergdorf Blatten in der Schweiz ist von einem heftigen Felssturz heimgesucht worden. Eine Person wird vermisst. Die Armee wurde alarmiert, die Bundespräsidentin zeigt sich erschüttert.
Das Schweizer Bergdorf Blatten ist am Mittwochnachmittag von einem heftigen Felssturz getroffen worden. Nach Angaben des regionalen Führungsstabes wurden dabei Teile des Dorfes verschüttet. Eine Person wird vermisst, sagte Matthias Ebener, Informationschef des Regionalen Führungsstabs, dem SRF.
Es handele sich um das seit Tagen erwartete „Großereignis“, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Bilder und Videos zeigen eine Hunderte Meter hohe Staub- und Geröllwolke.
Ein Fotograf berichtete von gigantischen Schuttmassen, die sich ins Tal wälzten. „Der Hang ist kahl“ berichtete ein Reporter des SRF. Zahlreiche Häuser seien zerstört worden. Wie der SRF weiter berichtet, sei nach dem Felssturz in einem Nachbarort der Strom kurzzeitig ausgefallen.
Video | Schweizer Bergdorf von Steinlawine verschüttet
„Das Unfassbare ist eingetreten“, teilte die Gemeinde über eine App mit. Ein „großer Teil“ des Dorfes sei getroffen worden. „Wir können euch nur sagen, dass wir in Gedanken bei euch sind“, hieß es.
Das Kanton Wallis hat am Abend die Schweizer Armee um Unterstützung gebeten. Das Gesuch werde geprüft, sagte ein Armeesprecher dem SRF. Die Armee halte sich bereit, um vor Ort zu helfen. Eine Erkundungstruppe sei bereits unterwegs.
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter schrieb auf der Plattform X, es sei „schlimm, wenn man seine Heimat verliert“. Sie fühle mit den Bewohnern von Blatten, schrieb sie in den drei Nationalsprachen Deutsch, Französisch und Italienisch.
Bundesrat Albert Rösti, zuständig für Umweltpolitik in der Schweiz, reiste ins Katastrophengebiet. „Das Ereignis bewegt mich zutiefst, meine Gedanken sind bei den Einwohnerinnen und Einwohnern von Blatten, denen ich viel Kraft wünsche“, sagte er dem Portal „20 Minuten“.
Der Staatsrat des Kantons Wallis hatte kurz vor dem Felssturz bereits die „besondere Lage“ ausgerufen – um „so schnell wie möglich zu reagieren und bei Bedarf unverzüglich Einsatzmittel mobilisieren zu können“, hieß es.
Schon in der Nacht auf Dienstag waren größere Mengen an Eis, Fels, Schnee und Wasser talwärts gestürzt. Wegen der Gefahrenlage war das Dorf Blatten in der Ferienregion Lötschental bereits vorige Woche kurzfristig ganz geräumt worden. Rund 300 Einwohner mussten ihre Häuser verlassen.