Der 1. FC Köln will im Trainingslager in Spanien die Grundlage für den Bundesliga-Aufstieg legen. Helfen sollen mehrere Transfers, die jedoch stocken.

Die Sonne schien am Samstagvormittag, als der 1. FC Köln im Estepona Football Center erstmals auf den Trainingsplatz kam. Einen großen und einen kleinen Rasenplatz haben die Geißböcke zur Verfügung, dazu ein überdachtes Fitnesscenter. Am ersten Trainingstag erfreuten sich Spieler, Trainer und Verantwortliche frühlingshaftem Wetter bei 17 Grad und Sonnenschein.

Entsprechend begeistert war Gerhard Struber nach der ersten lockeren Einheit, die der Aufgalopp zu einer anstrengenden Woche sein sollte. „Wir haben fantastische Verhältnisse, das Wetter spielt mit – wir genießen es gerade“, sagte der FC-Trainer. „Wir wollen in die Prinzipien unseres Spielstils noch tiefer reingehen, im Detail noch besser und kontrollierter werden.“ Helfen dabei sollen mehrere Neuzugänge.

Der Kader wurde schon reduziert. Mit Sargis Adamyan wurde der erste Stürmer an Regensburg verliehen. Mit Florian Dietz soll ein weiterer Angreifer zum SCR Altach nach Österreich abgegeben werden. Innenverteidiger Elias Bakatukanda soll ebenfalls verliehen werden. Daher wurden Dietz und Bakatukanda gar nicht mehr nach Spanien mitgenommen, während Meiko Wäschenbach dauerhaft in die U21 zurückversetzt wurde und den Club ebenfalls verlassen kann.

Gekommen ist bislang allerdings nur Jusuf Gazibegovic. Der Bosnier absolvierte am Samstag seine erste Trainingseinheit im FC-Dress. „Er bringt inhaltlich sehr viel mit, was uns sehr schnell helfen wird“, sagte Struber, der den Rechtsverteidiger schon lange kennt und schätzt. Neben dem 24-Jährigen sollen ein Innenverteidiger und ein Stürmer kommen. Doch genau dort gibt es gerade große Sorgen beim FC.

Ivan Prtajin war eigentlich für das Sturmzentrum vorgesehen, sollte auf Leihbasis für ein halbes Jahr von Union Berlin kommen. Dann aber warfen die Eisernen mit Bo Svensson den bisherigen Trainer raus und holten ausgerechnet Steffen Baumgart. Der Ex-FC-Coach legte umgehend sein Veto ein, will Prtajin künftig mehr Spielzeit geben. Der FC guckt derweil unglücklich aus der Wäsche und muss sich den sicher geglaubten Neuzugang abschminken.

Und auch der zweite, noch geplante Transfer lässt weiter auf sich warten. Der FC ist sich mit Joel Schmied vom FC Sion einig, und das wohl schon seit Wochen. Doch der Club aus der Schweiz stellt sich noch quer und fordert drei Millionen Euro für den Kapitän. Deutlich zu viel für die Geißböcke, die bereit wären, rund zwei Millionen Euro zu überweisen. Eine Einigung, so hieß es am Samstag in Estepona, ist noch weit entfernt.

Keine schöne Situation für Struber, der weiß: Ein Verteidiger und ein Angreifer von gewisser Qualität würden dem Kader nicht nur gut zu Gesicht stehen, sondern auch die Aufstiegschancen merklich erhöhen. „Wir werden jetzt alles versuchen, noch das Eine oder Andere möglich zu machen“, sagte Struber. „Wir werden nicht in Aktionismus verfallen. Es muss das Richtige dabei sein. Wir sind mit einigen Spielern im Austausch und werden in den nächsten Tagen sehen, was passiert.“

Bei Schmied ist es eine Frage des Geldes, im Sturm nun eine Frage der Alternativen. Gelingt es Sportchef Christian Keller, einen anderen Angreifer an Land zu ziehen? Das Profil ist klar: Gesucht wird ein hoch gewachsener Stoßstürmer, der im Bestfall schon in Deutschland seine Torjäger-Qualitäten unter Beweis gestellt hat. Der FC bevorzugt eine Leihe, würde nur einen Kauf in Erwägung ziehen, sofern der Spieler auch perspektivisch Bundesliga-Format hätte. Vier Wochen sind noch Zeit, ehe am 31. Januar der Transfermarkt für den Rest der Saison schließt.

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