Einzigartiges Modell

Ein Stück Millerntor kaufen? St.-Pauli-Projekt ist großer Hit


12.11.2024 – 18:36 UhrLesedauer: 2 Min.

St.-Pauli-Kapitän Jackson Irvine auf dem Rasen: Der Bundesliga-Aufsteiger hat eine Genossenschaft gegründet. (Quelle: IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Buriakov)

Es ist ein einzigartiges Projekt im deutschen Profifußball: Der FC St. Pauli hat eine Genossenschaft gegründet. Der Start verläuft vielversprechend – trotz Problemen.

30 Millionen Euro hat der FC St. Pauli als Einnahmenziel für die Genossenschaft „Football Cooperative Sankt Pauli eG“, kurz: FCSP, ausgegeben. Nach dem offiziellen Start am Sonntag befindet sich der Hamburger Bundesligist auf einem guten Weg, sagte Pressesprecher Patrick Gensing zu t-online: „Bislang haben sich mehr als 8.500 Menschen registriert und Anteile im Gesamtwert von 11,5 Millionen Euro gezeichnet.“

Ohne technische Probleme hätte der FC St. Pauli vielleicht sogar schon jetzt noch mehr Geld einnehmen können: Einige Fans hatten beim Ausfüllen der Formulare online Schwierigkeiten damit, ihre Identität mit dem Personalausweis zu bestätigen.

Der Verein räumte ein, dass es Schwierigkeiten gab. Er bekräftigte zugleich: „Es stehen zwei Support-Teams bereit, um bei inhaltlichen Fragen oder technischen Problemen beispielsweise beim Verifizieren von Ausweisdokumenten zu unterstützen.“ Außerdem werde daran gearbeitet, den Registrierungsprozess auf der Internetseite noch weiter zu verbessern.

Insgesamt zeigte sich der FC St. Pauli zufrieden mit dem ersten Ansturm: Man freue sich „über die vielen positiven Reaktionen auf den Start der Genossenschaft“. Die große Zahl an Mitgliedern zeige, dass der Anmeldeprozess grundsätzlich funktioniere.

Die FCSP eG wird sich mehrheitlich an der Stadiongesellschaft beteiligen – die Anteilseigner werden somit Mitbesitzer des Millerntor-Stadions. Ein Anteil kostet Interessierte 850 Euro, davon sind 100 Euro Gebühren. Die Anteilseigner haben unabhängig von der Zahl ihrer Anteile jeweils nur eine Stimme. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zu den üblichen Wirtschaftsformen im Profifußball wie der AG, der GmbH oder der Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA).

Durch den Verkauf der Anteile will der Bundesliga-Aufsteiger unter anderem Darlehen für das Stadion und die Corona-Darlehen zurückzahlen. Zudem soll Geld für die Modernisierung des Stadions, für das Nachwuchsleistungszentrum und die Erweiterung der Trainingsanlage an der Kollaustraße und zur Stärkung der Fußballerinnen verwendet werden. Durch die Entschuldung würde der FC St. Pauli finanziell wieder flexibler werden, müsste Kredite nicht mehr tilgen und könnte bessere Bedingungen bei Banken aushandeln.

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