Fast 600 Polizisten in England und Wales binnen zwölf Monaten wegen Fehlverhaltens entlassen. Dabei stach ein Vergehen hervor.

Innerhalb eines Jahres sind in Wales und England fast 600 Polizisten wegen Fehlverhaltens entlassen worden. In den zwölf Monaten bis März 2024 sei die Anzahl der Entlassungen um 50 Prozent auf 593 gestiegen, erklärte das College of Policing, eine Ausbildungsorganisation für Polizeikräfte in England und Wales, am Dienstag. Darunter seien 74 Beamte, die wegen sexueller Vergehen und Fehlverhaltens entlassen worden seien.

In weiteren 18 Fällen sei der Entlassungsgrund der Besitz kinderpornografischer Bilder gewesen und in 71 Fällen ein diskriminierendes Verhalten. Am häufigsten waren der Organisation zufolge Entlassungen wegen Unehrlichkeit mit 125 Fällen.

Es ist „äußerst enttäuschend zu sehen, dass das Verhalten einer Reihe von Beamten weit unter dem Standard liegt, den wir festgelegt haben (…) und den die Öffentlichkeit zu Recht erwartet“, erklärte Tom Harding vom College of Policing.

Die britische Polizei steht seit geraumer Zeit wegen einer Reihe von Skandalen in der Kritik. Erst im Februar war ein Polizist zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden, weil er in Ausnutzung seiner Dienstgewalt mehrere Frauen vergewaltigt und sexuell bedrängt hatte. Für Bestürzung sorgte zuvor unter anderem die Entführung, Vergewaltigung und Ermordung der Londonerin Sarah Everard durch einen Polizeibeamten 2021.

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