Als Spitzenbiathletin liebte Uschi Disl die Geschwindigkeit. Das hat sich mittlerweile drastisch geändert – was sich auch auf ihr Fahrverhalten auswirkt.

Als Sportlerin hatte schnelles Ankommen im Ziel für Uschi Disl immer oberste Priorität. Vor allem aufgrund ihres unermüdlichen Einsatzes in der Loipe bekam die ehemalige Biathletin den Spitznamen „Turbo-Disl“ und wurde in den 90er- und 2000er-Jahren zu einer der beliebtesten deutschen Sportlerinnen überhaupt.

Zwei Jahrzehnte später lässt es die neunfache Olympiamedaillen-Gewinnerin und achtfache Weltmeisterin deutlich ruhiger angehen. Mittlerweile wohnt sie mit ihrem Mann, dem schwedischen Skitechniker Thomas Söderberg, und ihren zwei Kindern auf einem alten Bauernhof in der 10.000-Einwohner-Stadt Mora und genießt das entschleunigte Leben dort.

Disls entschleunigtes Leben in Schweden

„Wir wohnen ein bisschen auf dem Land und da ist es schon deutlich ruhiger“, verrät die gebürtige Bayerin t-online. Dies sei natürlich auch „der größte Unterschied“ zu ihrem vorherigen Leben als Profi-Biathletin mit Tausenden Reisekilometern im Jahr.

Uschi Disl (Quelle: IMAGO/MATHIAS BERGELD/imago)

Uschi Disl

Die gebürtige Bayerin wurde zwischen 1990 und 2006 zu einer Institution im Biathlon-Weltcup. Mit zwei Gold-, vier Silber- und drei Bronzemedaillen gehört sie zu den erfolgreichsten deutschen Winterolympionikinnen. Heute wohnt sie mit ihrer Familie im schwedischen Mora und ist Expertin beim schwedischen Radio.

„Die Menschen sind etwas entspannter, was auch daran liegt, dass sie hier in Mittelschweden einfach mehr Platz haben“, erklärt Disl. Dies sei auch einer der wesentlichen Unterschiede im Vergleich zu Deutschland – was sich vor allem in Sachen Fortbewegung bemerkbar mache.

„Es ist wesentlich weniger Verkehr hier – das wird mir so richtig bewusst, wenn ich in Deutschland auf die Autobahn fahre. Ich fahre mittlerweile nicht mehr gerne auf der deutschen Autobahn, weil da so gedrängelt wird, so viel Verkehr ist, so viele Lkw – das kennt man hier in Schweden gar nicht“, erklärt die 53-Jährige mit einem Lächeln.

Sie fügt auch gleich ein Beispiel an: „Ich war vor einigen Jahren an einem Montag um halb acht morgens zum Flughafen unterwegs. Ungefähr 30 Kilometer vor dem Flughafen bin ich auf die Autobahn gefahren und habe ein Foto gemacht – da war die Straße etwa einen Kilometer gerade und es war auf beiden Spuren kein einziges Auto zu sehen. So etwas gibt es an einem normalen Montagmorgen in Deutschland nirgendwo.“ Kein Wunder also, dass Disl mit dem hiesigen Verkehrsaufkommen etwas fremdelt.

Share.
Exit mobile version