Wie bei Musks Plattform X

Facebook und Instagram beenden Faktenchecks

Aktualisiert am 07.01.2025 – 18:28 UhrLesedauer: 2 Min.

Mark Zuckerberg: Der Chef des Meta-Konzerns kündigte neue Regeln für seine Plattformen an. (Quelle: Manuel Orbegozo/reuters)

Künftig sollen US-Nutzer bei Facebook und Instagram fragwürdige Inhalte selbst melden. Vorbild sei der Kurznachrichtendienst X von Elon Musk.

Der Internet-Konzern Meta will den Wahrheitsgehalt von Inhalten auf seinen Plattformen in den USA künftig nicht mehr von Dritten prüfen lassen. Stattdessen erhielten Nutzer die Möglichkeit, falsche oder irreführende Aussagen als solche zu kennzeichnen und zusätzliche Informationen bereitzustellen, teilte der Betreiber von Facebook und Instagram in einem Blog-Beitrag mit.

Mit dem System der „Community Notes“ orientiere man sich am Kurznachrichtendienst X des Milliardärs Elon Musk, sagte Meta-Chef Mark Zuckerberg. Nach den USA sollen weitere Länder folgen, in denen die Inhalte-Moderation abgeschafft werde, heißt es weiter.

Der Konzern begründete seine Entscheidung mit den unbefriedigenden Ergebnissen der 2016 eingeführten Inhalte-Moderation. „Wir machen zu viele Fehler, frustrieren unsere Nutzer und stehen der freien Meinungsäußerung, die wir ermöglichen wollen, zu oft im Weg.“

Meta kündigte außerdem an, dass die Hinweise auf zusätzliche Informationen bei geprüften Inhalten zurückhaltender ausfallen werden. Bislang mussten sich Nutzer durch Warnhinweise in Bildschirmgröße klicken, bevor sie den fraglichen Beitrag überhaupt sehen konnten.

Die angekündigten Änderungen erfolgen vor dem Hintergrund einer ideologischen Neuausrichtung innerhalb der Führungsetage des Konzerns. Passend zum bevorstehenden Machtwechsel in Washington hat der Konzern Joel Kaplan – einen ehemaligen Mitarbeiter des republikanischen Ex-Präsidenten George W. Bush – zum neuen Politik-Chef ernannt.

Beobachter sehen in diesen Maßnahmen eine Reaktion auf die jahrelange republikanische Kritik an der Moderationspolitik und einen Versuch, das belastete Verhältnis zu Trump zu verbessern. Dieser hatte Facebook im Wahlkampf als „Feind des Volkes“ bezeichnet und Zuckerberg scharf attackiert.

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