In Köln detoniert am Montagmorgen ein Sprengsatz. Später taucht ein Video von der Tat auf. Ein Experte äußert sich zum Sprengsatz.

Der Waffenexperte Lars Winkelsdorf bewertet die Situation im Gespräch mit t-online. „Es wurde wahrscheinlich illegales Feuerwerk verwendet“, so Winkeldorf. Feuerwerkskörper, die etwa in Polen oder Tschechien zum Verkauf stehen, haben ein Vielfaches der Sprengkraft, die etwa deutsche Böller aufweisen. In der Bundesrepublik sind Besitz, Erwerb und Verkauf der meist ungeprüften Feuerwerksartikel verboten. „Für die Verwendung von sogenannten Polen-Böllern spricht die langsame Detonation und die brennende Lunte“, so der Experte.

Ungefährlich sind die verbotenen Böller keinesfalls, wie die Meldungen aus den grenznahen Regionen rund um Silvester jedes Jahr zeigen. In einem Präventionsfilm warnt die Bundespolizei eindrücklich vor dem verbotenen Feuerwerk. Polizeihauptmeisterin Jessica Große sagte in einer zugehörigen Mitteilung: „Ein 12-Jähriger verlor zwei Finger beim Hantieren mit einem von Erwachsenen zurückgelassenen illegalen Böller und ein junger Mann hat durch eine verbotene Kugelbombe ein Auge verloren.“

Zu einer ähnlichen Bewertung kommt Experte Winkelsdorf: „Die Böller können tödliche Verletzungen verursachen, sie sind nicht ohne Grund verboten.“ Das gelte in erster Linie für Personen, die sich im Nahbereich der Detonation befinden würden.

„Im Fall von Köln war wahrscheinlich ein hoher Magnesiumanteil für die helle Detonation verantwortlich.“ Brennendes Magnesium kann bis zu 3.000 Grad heiß werden. Unter anderem wird es in Blendgranaten und Brandbomben verwendet. „Die vermeintlichen Böller sind wie kleine Handgranaten – das ist schon heftig.“

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