Am Wochenende droht eine Unwetterlage. Hagel, Gewitter und Starkregen könnten auch Fußballfans treffen. Alle Entwicklungen im Liveblog.
Das Wichtigste im Überblick
Wenn die deutsche Fußballnationalmannschaft am Samstagabend auf Dänemark trifft, werden vermutlich viele Menschen in Deutschland das Spiel im Freien verfolgen wollen. Diese Pläne könnten allerdings ins Wasser fallen – denn der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt für Samstagabend vor schweren Unwettern mit Hagel und teilweise sogar Tornados. Alle Informationen zur Unwetterlage finden Sie in diesem Newsblog.
19.48 Uhr: Die Klimakrise sorgt in den vergangenen Jahren immer wieder für Starkregen und Extremwetterereignisse. Eine weitere Gefahr sind allerdings sogenannte „Geistergewitter“, wie Meteorologe Karsten Brandt von „donnerwetter.de“ der „Bild“-Zeitung erklärt. Als „Geistergewitter“ bezeichnen Meteorologen Niederschläge, die entstehen, wenn bodennahe Luftmassen erwärmt werden und nach oben steigen. Bei hoher Luftfeuchtigkeit kommt es dann zu kurzen und heftigen Niederschlägen.
Anders als herkömmliche Gewitter wachsen Geister-Gewitter nicht linear, sondern exponentiell an. „Die Stärke kann sich innerhalb von einer Viertelstunde, von Minute zu Minute, quasi verdoppeln. Dadurch wirkt es so, als würde das Gewitter förmlich explodieren.“ Allerdings flachen diese Gewitter meist ebenso schnell ab, wie sie gekommen sind.
Brandt zufolge hat die Häufigkeit der Geister-Gewitter in den letzten Jahren zugenommen, was er auf die weltweite Klimaerwärmung zurückführt. „Es gibt mehrere Studien, die diesen Effekt bestätigen. Je wärmer es ist, desto günstiger sind die Voraussetzungen für ein solches blitzartiges Gewitter“, erklärt er.
17.01 Uhr: Nach einem Unwetter über Baden-Württemberg sind in verschiedenen Regionen mehrere Bahnstrecken unterbrochen. Die DB Regio teilte am Freitagmorgen auf der Plattform X mit, der Streckenabschnitt zwischen Herbertingen (Landkreis Sigmaringen) und Aulendorf (Landkreis Ravensburg) sei weiterhin gesperrt.
Dort wurde einem Sprecher zufolge am Donnerstagabend auf einer Länge von rund 20 Metern das gesamte Gleisbett weggespült. Voraussichtlich werde die Strecke noch bis 9. Juli gesperrt bleiben, teilte die Bahn am Freitag mit. Betroffen sind der IRE 6 sowie die Züge RB 53, RB55 und RB91. Es sei ein Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Aulendorf und Herbertingen eingerichtet worden.
Ebenfalls sei bis auf Weiteres kein Bahnverkehr der Linie S4 zwischen Marbach am Neckar (Landkreis Ludwigsburg) und Backnang (Rems-Murr-Kreis) möglich, teilte die S-Bahn Stuttgart am Donnerstagnachmittag mit. Dort habe ein Hangrutsch nach dem Unwetter am Mittwoch die Gleisanlagen im Bahnhof von Kirchberg an der Murr (Rems-Murr-Kreis) erheblich zerstört. Demnach fährt die S4 nur zwischen Stuttgart Schwabstraße und Marbach. Zwischen den Bahnhöfen Marbach und Backnang sei ab Freitag auch ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet worden.
16.55 Uhr: Die starken Regenfälle der vergangenen Wochen haben in Baden-Württemberg eine exotische Schnappschildkröte angeschwemmt. Die Finder brachten das Tier in die Reptilienauffangstation München, wie diese am Freitag mitteilte. Die Experten der Auffangstation vermuten, dass die Schildkröte ihr Zuhause verließ, um sich einen neuen Platz zu suchen. „Aber sicher sind wir nicht“, sagte Jennifer Vogl von der Auffangstation.
Gefunden wurde das Tier auf einer Bundesstraße in der Gemeinde Illmensee im Kreis Sigmaringen. Sie ist mit gut zehn Kilogramm die bisher schwerste der insgesamt drei aufgefundenen Schnappschildkröten in den vergangenen Wochen.
Bereits am 11. Juni waren zwei Schnappschildkröten in Bayern und Rheinland-Pfalz durch Hochwasser angeschwemmt worden. Die Finder brachten diese beiden Tiere ebenfalls in die Reptilienauffangstation München. Die Experten dort vermuteten damals, dass die Schildkröten früher als Haustiere gehalten und dann von ihren Besitzern ausgesetzt wurden. Anschließend hätten sich die anpassungsfähigen Tiere offenbar in Badeseen angesiedelt.
16.21 Uhr: Heftiger Regen und Gewitter haben am Donnerstagnachmittag sowie am Abend die Feuerwehren in Hamburg für mehr als fünf Stunden auf Trab gehalten. Insgesamt waren die Helfer zu 872 wetterbedingten Einsätzen ausgerückt, sagte ein Sprecher der Hamburger Feuerwehr der Deutschen Presse-Agentur. Sie pumpten demnach meist überflutete Keller und Garagen leer und befreiten vollgelaufene oder mit Laub verstopfte Gullys. Durch das Unwetter wurden außerdem viele Bäume entwurzelt. An einigen Orten befreiten die Feuerwehrleute Straßen von herabgefallenen Ästen.