Steakhaus-Erbin Christina Block
Offenbar sollte ein Ex-GSG-9-Beamter ihre Kinder entführen
13.05.2025 – 14:15 UhrLesedauer: 3 Min.
Was genau passierte vor der Entführung der Kinder von Christina Block? Die Anklageschrift lässt tief blicken – und belastet die Steakhaus-Erbin.
Laut „Spiegel“ soll Block – noch während des laufenden Rechtsstreits um ihre Kinder – Kontakt zu einer privaten Sicherheitsfirma aufgenommen haben. Der Geschäftsführer der Firma sei früher Beamter bei der Spezialeinheit GSG 9 der Bundespolizei gewesen. Die GSG 9 gilt als besonders robuste Elitetruppe und ist für Anti-Terror-Einsätze zuständig. Später soll der Mann der Anklageschrift zufolge bei der Polizei Hamburg gearbeitet haben.
Er sollte die Kinder auf dem Schulweg abpassen und mit einem Boot über die Ostsee nach Deutschland bringen, so die Anklageschrift. Der Sicherheitsmann habe aber abgelehnt, berichtet der „Spiegel“. Er soll gezweifelt haben, ob das rechtlich in Ordnung sei.
Etwa ein Jahr später, im November 2022, soll Block dem Bericht zufolge einen zweiten Versuch unternommen haben: Diesmal habe sie eine andere Sicherheitsfirma beauftragt. Der Entführungsversuch sei jedoch gescheitert.
Wenige Monate später soll Christina Block schließlich eine israelische Sicherheitsfirma beauftragt haben. Am Silvestertag 2023 soll die Mission dann durchgeführt worden sein.
Das Geschehen in der Silvesternacht stellte die Staatsanwaltschaft so dar: Ein von Block mutmaßlich beauftragter Israeli und fünf weitere Beteiligte sollen dem geschiedenen Mann von Block und Vater ihrer Kinder in Dänemark aufgelauert und ihn zusammengeschlagen haben. Dann hätten sie die beiden Kinder in ein Fahrzeug gezerrt und seien mit ihnen nach Deutschland gefahren.
Während eines Fahrzeugwechsels im Grenzgebiet sollen sie den Kindern den Mund mit Tape-Band zugeklebt haben. Die damals 13-jährige Tochter sei außerdem an den Händen gefesselt worden. Dann sei die Gruppe in einem Wohnmobil nach Baden-Württemberg gefahren. Dort seien die Kinder bis zum Eintreffen der Mutter am 2. Januar 2024 gegen ihren Willen festgehalten worden.
Delling hatte die Vorwürfe gegen ihn bei t-online als „absurd“ bezeichnet. Er setze darauf, dass die Gerichte die Sache ordentlich klärten, sagte er. Weiter wolle er sich zu dem Fall nicht äußern.
Das „Abendblatt“ hatte den Anwalt von Christina Block, Otmar Kury, zitiert, er sehe eine unerträgliche Voreingenommenheit in der Anklage und trete dem vehement entgegen. Der Staatsanwaltschaft habe er bereits im September 2024 in einer ausführlichen Stellungnahme dargelegt, wer der Auftraggeber sei. „Frau Block würde anderen Menschen und insbesondere ihren Kindern niemals Schaden zufügen“, sagte Anwältin Elisabeth Unger, die die Unternehmerin in dem Streit familienrechtlich vertritt, der Deutschen Presse-Agentur. Für Christina Block und die anderen Mitangeklagten gilt die Unschuldsvermutung. Block und Delling streiten alle Vorwürfe ab.