Erstmals ist eine neue Variante der seltenen Viruserkrankung Mpox in Deutschland nachgewiesen worden. Das meldet das Robert Koch-Institut.

In Deutschland ist erstmals eine Infektion mit der neuen Mpox-Variante Klade Ib nachgewiesen worden. Die Ansteckung sei im Ausland erfolgt und am vergangenen Freitag nachgewiesen worden, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) mit. Wie der „WDR“ unter Berufung auf das Gesundheitsministerium Nordrhein-Westfalen berichtet, soll sich ein Mann aus Köln mit der neuen Variante des Virus angesteckt haben. Der 33-Jährige habe sich bei einem Aufenthalt in Afrika angesteckt, heißt es.

Das RKI geht nach eigenen Angaben trotz des Nachweises aber „weiterhin nicht von einer erhöhten Gefährdung“ in Deutschland aus. Zuvor war in Schweden Mitte August der erste Fall mit dieser Mpox-Virus-Variante außerhalb des afrikanischen Kontinents bestätigt worden.

Zu den Mpox-Symptomen zählen ein typischer Ausschlag sowie häufig auch allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen (mehr zum Verlauf lesen Sie hier). Für kleine Kinder und durch andere Krankheiten bereits geschwächte Menschen kann die Erkrankung lebensgefährlich sein.

Bei Klade Ib treten vermutlich häufiger schwerere Krankheitsverläufe auf als bei Klade IIb, und sie soll ansteckender sein. Gesicherte Angaben dazu gibt die Datenlage derzeit allerdings noch nicht her.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im August wegen der zunehmenden Mpox-Verbreitung in Afrika eine „Gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite“ erklärt. Das ist die höchste Alarmstufe, die Behörden in aller Welt zu erhöhter Aufmerksamkeit bringen soll. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen zeigte sich besorgt über die Geschwindigkeit, mit der sich Mpox in Afrika ausbreitet.

Nach dem Bekanntwerden des Falls in Schweden hieß es, die betroffene Person habe sich zuvor in Afrika aufgehalten. Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC rechnete schon länger mit weiteren eingeschleppten Fällen in Europa.

Das Mpox-Virus wird vorwiegend beim engen Haut-zu-Haut-Kontakt übertragen, etwa beim Sex oder beim engen Umarmen, Massieren und Küssen.

Es gibt Pockenimpfstoffe, die auch gegen Mpox wirken, das Risiko eines Krankheitsausbruchs reduzieren und den Krankheitsverlauf abmildern. Die deutsche Impfkommission Stiko empfiehlt die Verwendung derzeit nur bestimmten Risikogruppen.

Share.
Exit mobile version