Die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten hat auch Auswirkungen auf die innere Sicherheit Nordrhein-Westfalens. Der Innenminister reagiert mit einem Erlass. Auch in Essen wird der Schutz erhöht.

Angesichts der Eskalation der Gewalt im Nahen Osten hat NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) per Erlass den Schutz für die jüdischen Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen erhöht. Man müsse auch die bevorstehenden jüdischen Feiertage und das Demonstrationsgeschehen sehr aufmerksam im Blick haben, sagte Reul in Düsseldorf.

Auch der Schutz an jüdischen Einrichtungen in Essen wird demnach wieder hochgefahren, wie die Polizei auf t-online-Anfrage bestätigt. „Der Schutz jüdischer Einrichtungen gehört zum Aufgabenbereich der Polizei, weswegen diese verstärkt von uns bestreift werden. Derzeit stehen Schutzmaßnahmen aufgrund der politischen Lage im besonderen Fokus der Polizei“, betont ein Sprecher. Die Gefährdungslage werde stetig neu bewertet, die Schutzmaßnahmen würden dadurch fortlaufend angepasst werden. „Um dies zu gewährleisten, stehen wir unter anderem im engen Austausch mit den Verantwortlichen von jüdischen Einrichtungen“, betont die Polizei.

Mit der „Alte Synagoge Essen“ befindet sich mitten im Stadtzentrum an der Steeler Straße nahe dem Essener Rathaus, eine große jüdische Institution, in der auch regelmäßig Führungen angeboten werden. Mit der Jüdischen Kultus-Gemeinde auf der Sedanstraße im Stadtteil Huttrop verfügt die Stadt zudem über eine stark frequentierte Synagoge. Derzeit gehören der Gemeinde rund 930 Mitglieder an. Daneben gibt es in Essen weitere jüdische Einrichtungen, wie etwa jüdische Friedhöfe in verschiedenen Stadtteilen. Der Schutz dieser Einrichtungen wird im Hinblick auf die aktuelle politische Lage zeitnah wohl nochmals erhöht.

Zudem ist in diesem Zusammengang in Essen auch erneut mit Versammlungen pro-israelischer sowie anti-israelischer Gruppen zu rechnen. Wie die Polizei bestätigt, ist für den 7. Oktober bereits von einer Privatperson eine Kundgebung angemeldet worden. Die Veranstaltung soll am Ehrenzeller Platz abgehalten werden, ein anschließender Aufzug soll im Bereich Essen-Altendorf stattfinden. „Das Thema der Versammlung lautet „Gegen die wiederholte Aggression Israels“. Der Veranstalter rechnet mit 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern“, so ein Sprecher. Auch in diesem Zusammenhang ist also mit einem erhöhten Polizeiaufkommen zu rechnen.

Der Iran hatte Israel am Dienstagabend mit etwa 180 Raketen angegriffen. Israel hatte dem Iran daraufhin mit einem Gegenschlag gedroht. Dies wiederum hatte den Iran zu der Drohung veranlasst: Sollte Israel es wagen, darauf zu reagieren, „wird eine vernichtende Reaktion folgen“.

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