Fernab von überfüllten Stränden
Wildschwimmen: Kennen Sie diese geheimen Badeparadiese?
23.06.2025 – 05:57 UhrLesedauer: 3 Min.
Baden in freier Natur liegt im Trend – nicht nur wegen der Erfrischung. Einige Orte gelten als noch echte Geheimtipps. Wer regelmäßig zum Wildbaden geht, profitiert auch gesundheitlich.
Sommerzeit ist Badezeit – aber bitte fernab vom überfüllten Freibad. Immer mehr Menschen entdecken das Wildschwimmen für sich. Die Suche nach „Schwimmen in der Natur“ ist bei Google allein im letzten Jahr um 23 Prozent gestiegen. Eine aktuelle Analyse im Auftrag der Fluggesellschaft Icelandair hat nun die schönsten – und zugleich am wenigsten bekannten – Naturbadeplätze Europas zusammengestellt.
Wildbaden bedeutet Schwimmen in unberührter Natur – ganz ohne Eintritt, Chlorgeruch oder Gedränge. Besonders reizvoll sind laut der Analyse die wilden Schluchten der Cevennen in Frankreich. Hier rauscht das Wasser durch enge Täler, kristallklar und fernab der Massen. In Schweden locken die Delsjön-Seen nahe Göteborg, in Bulgarien versteckte Wasserfälle – und Kroatiens Fluss Mrežnica bietet mit seinen Kaskaden ein echtes Abenteuer.
Ganz besonders still geht es in Lettland zu: Der Drīdzis-See, tiefster See des Landes, kommt auf gerade einmal 360 Google-Suchanfragen im Jahr – perfekte Bedingungen für unbeobachtete Schwimmzüge. Auf Platz drei liegt mit dem Pulvermaar in der Eifel ein deutsches Naturjuwel: Der mit Wasser gefüllte Vulkankrater zählt nur 480 jährliche Suchen und bietet einen badewarmen Klarsee inmitten dichter Wälder.
Estlands Rummu-See landet auf Platz vier: türkisblaues Wasser, versunkene Ruinen – eine Szenerie wie aus einem Film. Platz fünf belegt der Reykjadalur-Fluss auf Island, ein dampfender Quellfluss mit warmem Wasser, eingebettet in grüne Hügellandschaft.
Wer doch lieber Bekanntes sucht: Der meistgesuchte Badeort in der Analyse war der bayerische Walchensee – mit knapp zwei Millionen jährlichen Anfragen. Er ist einer der tiefsten und größten Alpenseen Deutschlands.
Neben der Naturerfahrung bietet das Wildbaden überraschende Gesundheitsvorteile. Hana Patel, Ärztin und Gesundheitsberaterin, erklärt: „Kaltes Wasser aktiviert das braune Fettgewebe – es verbrennt Energie, um den Körper zu wärmen. Das kann helfen, das Gewicht zu regulieren und den Stoffwechsel anzukurbeln.“
Zudem trainiert der Kältereiz den Körper ähnlich wie Fasten oder Sport. „Wildbaden wirkt wie ein sanfter Stressreiz, der unsere Widerstandskraft stärkt“, sagt Patel. Auch der Schlaf profitiert: Nach dem Schwimmen kühlt der Körper ab und reguliert so den Tag-Nacht-Rhythmus – für einen tieferen Schlaf. Ein weiterer Pluspunkt: Die Kälte regt den Lymphfluss an und unterstützt damit die Entgiftung des Körpers.
So idyllisch es sein mag – Wildschwimmen bringt auch Gefahren mit sich. Wer badet, sollte vorher Strömung, Wetterlage und Wasserqualität prüfen und am besten nicht allein schwimmen gehen. In Flüssen gilt, möglichst in Ufernähe zu bleiben und niemals gegen die Strömung zu schwimmen. Auch plötzliche Tiefen oder unsichtbare Hindernisse können riskant sein.