Die Emotionen beim EM-Spiel zwischen Serbien und England kochte schon vor dem Anpfiff hoch. Beide Fanlager ließen sich zu einer unrühmlichen Aktion hinreißen.
Aus Gelsenkirchen berichtet William Laing
Die EM ist in vollem Gange. Am Sonntagabend startet nun auch Turnierfavorit England mit Bayerns Topstar Harry Kane in den Wettbewerb. Den Auftakt macht das Match gegen Serbien. Die Partie gilt aufgrund der impulsiven Art beider Fanlager als Hochrisikospiel. Diese taten dann auch wenige Minuten vor Anpfiff ihre gegenseitige Abneigung mit einer unschönen Aktion kund.
Kurz nach dem die beiden Teams aufs Feld gelaufen kamen, wurden, wie bei jedem Länderspiel üblich, nacheinander die Nationalhymnen gespielt – zunächst die von England. Als „God Save the King“ dann angespielt wurde, begann ein gellendes Pfeifkonzert aus der serbischen Kurve – eine grobe Unsportlichkeit.
Die englischen Fans wollten das wiederum nicht auf sich sitzen lassen. Als „Bože Pravde“, die Hymne der Serben gespielt wurde, reagierten sie im Umkehrschluss ebenfalls mit einem ohrenbetäubenden Pfeifkonzert.
Die unrühmlichen Szenen erinnern an die paneuropäische EM vor drei Jahren, die in weiten Teilen auch in England ausgetragen wurde. Beim Achtelfinale gegen die DFB-Elf hatten die englischen Fans auch während der deutschen Hymne gepfiffen. Auch im Halbfinale gegen Dänemark und im Endspiel gegen Italien hielten sich die britischen Anhänger während der Hymnen nicht zurück.
Dabei hatten die Appelle von England-Legende Gary Lineker keine Wirkung gezeigt. Er hatte auf der Social-Media-Plattform X die Fans aufgefordert, bei der italienischen Hymne nicht zu buhen. Das sei „verdammt unhöflich, respektlos und absolut klassenlos“, so der frühere Torjäger damals.