Gastbeitrag in der „WamS“

Esken: Elon Musk verfolgt nur das Ziel, reicher zu werden

Aktualisiert am 30.12.2024 – 08:25 UhrLesedauer: 2 Min.

Esken glaubt, dass Musk nur das Ziel verfolgt, immer reicher zu werden. (Archivbild) (Quelle: Kay Nietfeld/dpa/dpa-bilder)

Elon Musk sorgt mit einem Wahlaufruf für die AfD für Diskussionen über ihn und auch den Axel-Springer-Konzern. SPD-Chefin Esken kritisiert die „Welt“ für die Veröffentlichung des Gastbeitrags.

SPD-Chefin Saskia Esken kritisiert nach dem Wahlaufruf von Elon Musk für die AfD den US-Milliardär und auch die Zeitung, die seinen Gastbeitrag veröffentlichte. Man müsse natürlich über die Auffassungen und über die Angebote im Wahlkampf debattieren, sagte Esken im Deutschlandfunk. „Und da kann auch die Meinungsäußerung eines ausländischen Stichwortgebers eine Rolle spielen. Aber man muss sie nicht abdrucken.“

„Ich finde es auch recht seltsam, dass man sagt, der designierte Chefredakteur der „Welt“ habe widersprochen“, sagte die SPD-Politikerin. Das stimme ihrer Auffassung nach nicht. „Er sagt, die Analyse von Elon Musk sei vollständig richtig. Nur die Folge, nämlich die AfD sei die einzige Rettung, sei falsch.“ Esken sagte weiter: „Für uns ist ganz klar, dass unsere Wahl keine Einmischung von außen akzeptiert. Unsere Demokratie nimmt es nicht hin.“

Musk, der als enger Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump gilt, hatte mit seinem Gastbeitrag für die „Welt am Sonntag“ („WamS“) für Wirbel gesorgt. Darin schrieb er: „Die Alternative für Deutschland (AfD) ist der letzte Funke Hoffnung für dieses Land.“

In der „WamS“ widersprach der künftige Chefredakteur der „Welt“-Gruppe, Jan Philipp Burgard, den Ausführungen des Milliardärs: „Musks Diagnose ist korrekt, doch sein Therapieansatz, nur die AfD könne Deutschland retten, ist fatal falsch.“ Beide Beiträge – der von Musk und der von Burgard – waren in der gedruckten Zeitung direkt nebeneinander platziert.

Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zu der Genese des Beitrags und zum Umgang mit interner Kritik antwortete der Medienkonzern Axel Springer am Wochenende mit einem gemeinsamen Statement des noch aktuellen „Welt“-Gruppe-Chefredakteurs Ulf Poschardt und seines Nachfolgers Burgard: „Die aktuelle Diskussion um den Text von Elon Musk ist sehr aufschlussreich. Demokratie und Journalismus leben von Meinungsfreiheit.“

Dazu gehöre es, sich auch mit polarisierenden Positionen auseinanderzusetzen und diese journalistisch einzuordnen. „Das wird auch künftig den Kompass der „Welt“ bestimmen. Wir werden „Die Welt“ noch entschiedener als Forum für solche Debatten entwickeln.“

Esken nannte als Musks Motivation für seine Äußerungen Geld. „Es geht um Geld, es geht ums Geschäftemachen und natürlich auch um die Manipulation von Meinungen. Man liest ja auch hier und da in seinen Tweets deutlich antisemitische, deutlich sexistische, deutlich rassistische Auffassungen.“

Ihren Worten nach verfolge der „reichste Mann der Welt“ nur ein Ziel in seinem Leben: „Das ist, noch reicher zu werden. Und all das, was er tut, tut er auch genau mit diesem Ziel.“

Auf die Frage, ob das Verhalten des Tesla-Chefs Auswirkungen auf das Werk des Elektroautobauers in Brandenburg habe, sagte die SPD-Chefin: „Selbstverständlich nicht. Nein, das darf ja auch gar nicht miteinander in Verbindung gebracht werden.“

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