Die Senckenberg-Gesellschaft wurde früher von Bürgern der Stadt Frankfurt am Main gegründet. Dort unterhält es derzeit eines der größten Naturkundemuseen Europas, daneben gibt es weitere öffentlich geförderte Museen in Görlitz und Dresden. Während die drei Museen Besucherfragen zur Natur beantworten, gewinnen die acht Senckenberg-Forschungsinstitute neue Erkenntnisse zum Thema Biodiversität. So konnten Wissenschaftler und Forscher vor zwei Jahren erstmals zeigen, dass die Artenvielfalt auf Wiesen für verschiedene lokale Interessengruppen von zentraler Bedeutung ist. „Wir haben festgestellt, dass alle befragten Gruppen von der reichhaltigen Artenvielfalt profitieren konnten – von der Anwohnerschaft bis hin zum Tourismus“, betont die wissenschaftliche Mitarbeiterin Sophie Peter.
Solche Projekte stehen voll und ganz im Einklang mit der Satzung des Vereins. Sie schreiben vor, dass die Rolle der Biodiversität, einschließlich der Rolle des Menschen bei der Entwicklung der Erdsysteme, untersucht werden soll – von der Vergangenheit bis in die Zukunft. Dazu gehört auch die Analyse der Risiken für Mensch und Natur. Ein Forscherteam des Senckenberg Biodiversitäts- und Klimaforschungszentrums (SBiK-F) und von Partnerorganisationen im EU-Verbundprojekt „FirEUrisk“ hat beispielsweise herausgefunden, dass die Waldbrandgefahr in ganz Europa in den kommenden Jahrzehnten deutlich zunehmen wird. „Selbst in den von uns berechneten Szenarien mit dem geringsten CO2-Anstieg steigt das mittlere wetterbedingte Sommerbrandrisiko in Europa bis 2050 um 24 Prozent im Vergleich zum historischen Durchschnitt“, sagt Jessica Hetzer – die Hauptautorin der Studie.