Warum eine Scheibe Brot?

Darum sprechen wir „einen Toast“ aus

Prost, Cheers, Wohlsein – viele Feierlichkeiten werden von Trinksprüchen begleitet. Oft wird dabei ein Glas Champagner gehoben und ein Toast ausgebracht. Woher kommt diese Redewendung?

14.01.2025 – 09:53 Uhr|Lesedauer: 2 Min.

Ob auf einer Hochzeit, Konfirmation oder einem Richtfest: Wenn es in Deutschland etwas zu feiern gibt, wird mit einem Glas Sekt angestoßen und ein „Toast ausgebracht“ oder man „toastet sich zu“. Das bedeutet, dass jemand in einer Rede gelobt oder eine Leistung hervorgehoben wird, danach prostet man sich zu oder stößt mit den Gläsern an. Aber was hat so ein Trinkspruch eigentlich mit einer Scheibe Weißbrot zu tun?

Darauf einen Toast: Auf einer Feier stoßen Familienmitglieder mit Sekt an. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Dasha Petrenko)

Der Ursprung dieser Redewendung liegt wohl im England des 16. und 17. Jahrhunderts. Aufgrund der schlechten klimatischen Bedingungen war der dort angebaute Wein häufig eher säuerlich. Um ihn genießbarer zu machen, gaben die Briten ein wenig geröstetes Weißbrot mit ins Glas. Anschließend wurden die Becher gehoben, ein Trinkspruch wurde ausgebracht und es wurde getrunken. Wenn wir heute davon sprechen, einen Toast auszubringen, meinen wir also tatsächlich im wörtlichen Sinne das Weißbrot – nur ist eben keines mehr im Glas.

Der große englische Dichter William Shakespeare erwähnt den Begriff Toast in „Die lustigen Weiber von Windsor“ (1600/01), als der trunksüchtige Soldat Falstaff ein Viertel Wein verlangt und sagt: „put a toast in it“ (zu Deutsch: gib Toast hinein).

Nun stellen sich einige vielleicht die Frage, ob ein Stück Toastbrot wirklich sauren Wein besser machen kann. Tatsächlich empfehlen viele Köche, beim Kochen von bitteren Produkten (zum Beispiel Spargel) eine Semmel oder eine Scheibe Weißbrot, das auch altbacken sein kann, mit ins Kochwasser zu geben. Es soll die Bitterstoffe aus dem Produkt ziehen.

Und woher kommt nun wiederum das Wort Toast? So wie viele Vokabeln des Englischen stammt auch das Wort Toast von einem lateinischen Begriff ab – und zwar von dem Verb torrere, das rösten, dörren oder sengen bedeutet.

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