Klette, dem die Beteiligung an einer Raubüberfallserie vorgeworfen wird, wurde 2020 von Europol auf die Liste „Europas meistgesuchte Personen“ gesetzt.

Ein ehemaliges Mitglied der aufgelösten linken Militanten Rote-Armee-Fraktion, das wegen Beteiligung an mehreren Raubüberfällen gesucht wurde, ist nach mehr als 30 Jahren auf der Flucht festgenommen worden, teilten deutsche Behörden am Dienstag mit.

Daniela Klette, 65, wurde am Montagnachmittag in einer Wohnung in Berlin festgenommen.

Nach Angaben der Ermittler führte sie ein im November eingegangener Hinweis aus der Öffentlichkeit zu ihr, weitere Einzelheiten wollten sie jedoch nicht nennen.

Klette, der unter anderem Namen einen ausländischen Pass hatte, habe keinen Widerstand geleistet, sagte der Leiter des niedersächsischen Landeskriminalamtes, Friedo de Vries, vor Journalisten.

Mithilfe von Fingerabdrücken wurde sie identifiziert. Bei einer anschließenden Durchsuchung ihrer Wohnung fanden die Behörden zwei Magazine und Munition, die mit einer Handfeuerwaffe kompatibel waren, obwohl keine Schusswaffe gefunden wurde, bemerkte de Vries.

Klette ist einer von drei ehemaligen RAF-Mitgliedern, nach denen die Polizei seit Jahren sucht. Sie, Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg wurden zwischen 1999 und 2016 mit zwölf Raubüberfällen in Norddeutschland sowie mit versuchten Morden in Verbindung gebracht.

Die Behörden vermuten, dass das Motiv für die Raubüberfälle die Finanzierung ihres Lebens im Untergrund und nicht irgendetwas Politisches war.

De Vries sagte, es habe am Dienstag eine zweite Festnahme gegeben, die Identität des Mannes sei jedoch weiterhin unklar.

Die Rote Armee Fraktion entstand aus deutschen Studentenprotesten gegen den Vietnamkrieg. Die Gruppe startete eine gewalttätige Kampagne gegen das, was ihre Mitglieder als US-Imperialismus und kapitalistische Unterdrückung der Arbeiter betrachteten.

Die Organisation tötete 34 Menschen und verletzte Hunderte. Sie erklärte sich 1998 für aufgelöst.

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