Rechtsradikale „Säuberung“ angekündigt
Stadt schließt 17 Schulen – so geht es in Duisburg weiter
07.04.2025 – 12:44 UhrLesedauer: 1 Min.
Geschlossene Schulen für rund 18.000 Schülerinnen und Schüler: Eltern in Duisburg haben nach Drohungen Angst um ihre Kinder.
Zwei per Mail eingegangene Drohschreiben haben 17.980 Kindern an 15 Gesamt- und zwei Sekundarschulen in Duisburg geschlossene Schulen beschert. Die zuständige Bezirksregierung Düsseldorf ordnete die Schließung der Schulen an. An mehreren betroffenen Bildungseinrichtungen waren am Montagmorgen Schilder mit dem Hinweis „Schule geschlossen“ vorzufinden. Polizisten zeigten Präsenz.
Der Grund: Am Freitag und am Sonntag hatten bisher unbekannte Täter jeweils Drohbriefe an die Gesamtschule-Mitte geschrieben. Laut Polizei enthielten die Schreiben „bedrohliche und rechtsradikale Äußerungen“. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge wurde mit „einer Säuberung“ gedroht.
Die Bezirksregierung stufte die Bedrohungslage laut „Westdeutscher Allgemeiner Zeitung“ („WAZ“) als „Gefährdungsgrad 2“ ein. Diese Stufe umfasst unter anderem Amokdrohungen, Morddrohungen und Extremismus.
Ein mutmaßlicher Täter wurde bisher nicht ermittelt. Dennoch kündigte eine Sprecherin der Bezirksregierung am Montag an: „Vorbehaltlich der weiteren Entwicklung ist geplant, dass der Unterricht an den Schulen am morgigen Dienstag wieder in Präsenz stattfindet.“
Die Drohungen waren konkret für den Montag ausgesprochen worden. Zudem teilte die Polizei mit: „Experten des Duisburger Staatsschutzes kamen im Rahmen der Gesamtbetrachtung des aktuellen Sachverhaltes zu der Einschätzung, dass nicht von einer Ernsthaftigkeit der angekündigten Taten auszugehen ist.“
In sozialen Medien zeigten sich mehrere Eltern trotzdem tief besorgt. Sie kritisierten unter anderem die Entscheidung, Grundschulen und Gymnasien offen zu lassen. „Von meinen Kindern geht heute keins, obwohl sie in anderen Schulen sind“, schrieb eine Nutzerin bei Facebook.