Nach Angaben der ungarischen Landwirtschaftskammer vergrößern sich die durch Dürre geschädigten Flächen jede Woche um mehrere Zehntausend Hektar.

In Ungarn hat die große Hitze zu schweren Dürren geführt, die wiederum der Landwirtschaft des Landes schweren Schaden zugefügt haben.

Ungarn leidet weiterhin unter einer extremen Hitzewelle; in einigen Gebieten werden Temperaturen von bis zu 40 °C erreicht.

Im ganzen Land wurden Hitzewarnungen der dritten Stufe herausgegeben, die bis Sonntagnacht in Kraft bleiben.

Diese Entwicklung sowie fehlende Niederschläge führten dazu, dass die Böden austrockneten und Mais-, Sonnenblumen- und Zuckerrübenplantagen Schaden nahmen.

Nach Angaben der ungarischen Landwirtschaftskammer beträgt die von der Dürre geschädigte Fläche 75.000 Hektar, jede Woche kommen jedoch mehrere Zehntausend Hektar hinzu.

Allein die Schäden auf den Maisfeldern werden laut einem Agrarökonomen in diesem Jahr mindestens 600 Millionen Euro betragen, die Erträge werden von durchschnittlich acht bis neun Tonnen im Jahr auf knapp fünf Tonnen sinken.

Nach Angaben des ungarischen Nationalen Wetterdienstes ist die Lage an der Grenze zwischen Donau und Theiß, am östlichen Rand Transdanubiens und am westlichen Rand der Grenze zwischen Maros und Kőrös besonders kritisch.

Berichten zufolge kam es aber auch in Bács-Kiskun, Békés und Csongrád-Csanád zu schweren Dürren. Auch in Fejér, Szabolcs-Szatmár-Bereg und Pest wurden erhebliche Schäden gemeldet.

2024 dürfte das trockenste und heißeste Jahr aller Zeiten sein

Die Meteorologin Anna Mráz verglich die Temperaturen dieses Jahres mit dem ungarischen Rekordsommer vor zwei Jahren.

„2022 war unser trockenstes und heißestes Jahr aller Zeiten, aber dieses Jahr ist es ganz ähnlich. Dieser Sommer war ziemlich trocken, was sich im Austrocknen von Mais und Sonnenblumen widerspiegelt. Leider wird auch für die kommende Periode kein nennenswerter Niederschlag erwartet, was eine schlechte Nachricht für die Landwirtschaft ist“, sagte Mráz.

Zsolt Feldman, der für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung zuständige Staatssekretär, sagt, in diesem Jahr stehen EU-Mittel für das ungarische System zur Schadensbegrenzung in der Landwirtschaft zur Verfügung, was bedeutet, dass im März 2025 mindestens 87 Millionen Euro für Zahlungen an die Landwirte zur Verfügung stehen werden.

Daten des Landwirtschaftsministeriums zeigen außerdem, dass in diesem Jahr mehr als 11.000 landwirtschaftliche Erzeuger eine Pflanzenversicherung mit Dürreschutz für etwa 713.634 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche abgeschlossen haben.

Meteorologen gehen jedoch davon aus, dass die Hitze noch mindestens eine weitere Woche anhalten wird, was den ohnehin schwachen Ernten weiteren Schaden zufügen und die Nahrungsmittelpreise in die Höhe treiben wird.

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