Bundeswehr rüstet auf
Deutscher Drohnenbauer will Tausende Soldaten ausbilden
Aktualisiert am 16.10.2025 – 14:23 UhrLesedauer: 3 Min.
Ein Berliner Rüstungsunternehmen will der Bundeswehr in großer Stückzahl Drohnen liefern. Auch an die Ausbildung der Soldaten hat der neue Chef gedacht.
Der Chef des Rüstungsherstellers Stark Defence will schnell Voraussetzungen für die breite Einführung von Drohnen-Waffen in der Bundeswehr schaffen. „Innerhalb eines Jahres können wir Tausende komplett zertifizierte Systeme mit Gefechtskopf liefern. Die Ambition ist, zehntausende Systeme zu liefern“, sagte Uwe Horstmann (39), der Chef des Berliner Unternehmens, der Deutschen Presse-Agentur. Stark Defence könne auch Tausende Soldaten ausbilden, so Horstmann.
Derzeit erprobt die Bundeswehr die schon in der Ukraine eingesetzte Kamikazedrohne Virtus des Rüstungsherstellers. Das Waffensystem gehört in die Kategorie der sogenannten Loitering Munition. Diese mit Sprengköpfen versehenen Drohnen können über einem Gefechtsfeld kreisen und auf gegnerische Ziele gesteuert werden – auch im Verbund mit komplexen Aufklärungssystemen, die Ziele ausfindig machen. Die Waffen prägen in der Ukraine zusammen mit anderen Drohnensystemen die Art der Kriegsführung, vor allem in der Nähe zur Front.
Stark Defence hat nach eigenen Angaben in neue Gefechtsköpfe investiert und will bis 2027 eine vollständig zertifizierte europäische Loitering Munition auf den Markt bringen. Das Unternehmen hat auch unbemannte Boote („Systemfamilie Vanta“) bei der Nato-Übung Repmus in Portugal demonstriert.
Alle Entwicklungen werden über Starks KI-gestütztes Missionsführungssystem Minerva betrieben. Das Unternehmen erklärt, damit sei ein koordinierter Einsatz unbemannter Systeme an Land, in der Luft und auf See möglich.
Horstmann ist Reserveoffizier und hat seine Karriere 2007 bei Rocket Internet begonnen. Er ist Mitgründer von Project A, einem Risikokapitalfonds, der auch in das 2024 gegründete Unternehmen Stark Defence investiert hat.
Zu den Geldgebern gehört zudem der Nato Innovation Fund, ein von mehr als 20 Nato-Staaten getragener Risikokapitalfonds. Dieser bescheinigt Stark und seinen aktuell etwa 250 Mitarbeitern „wegweisende Lösungen“, die die Sicherheit des Bündnisses stärkten.
Horstmann soll eine Phase des Wachstums einleiten. Ziele seien der Ausbau der Produktionskapazitäten, eine Erweiterung um Systeme mit größeren Reichweiten sowie der Ausbau der Zusammenarbeit mit internationalen Partnern.
Die Kamikazedrohne Virtus wurde in Zusammenarbeit mit den ukrainischen Streitkräften entwickelt. Sie trägt einen fünf Kilogramm schweren Gefechtskopf und kreist bis zu eine Stunde lang mit Tempo 120 über dem Kampfgebiet, um sich dann im Sturzflug mit Tempo 250 auf ein Ziel zu stürzen. Das Unternehmen gibt die Reichweite mit 100 Kilometern an. Die Systeme stützen sich auf Künstliche Intelligenz. Der Bediener gebe aber den finalen Befehl zum Angriff, so das Unternehmen.













