Forscher warnen vor Gesundheitsrisiko

Drei von vier Menschen weltweit fehlt ein wichtiger Nährstoff


08.12.2025 – 13:11 UhrLesedauer: 2 Min.

Gesunde Ernährung: Ungesättigte Fettsäuren sind lebenswichtig für Zellfunktionen, Hormonbildung und den Schutz von Herz und Gefäßen. (Quelle: hxyume/getty-images-bilder)

Omega-3-Fettsäuren sind lebenswichtig. Doch laut einer neuen Analyse nimmt ein Großteil der Weltbevölkerung viel zu wenig davon zu sich.

Ob für das Herz, das Gehirn oder das Immunsystem: Omega-3-Fettsäuren spielen eine zentrale Rolle für die Gesundheit. Dennoch erreichen 76 Prozent der Menschen weltweit nicht die empfohlene Tagesmenge. Das zeigt eine neue Übersichtsarbeit aus Großbritannien.

Die Wissenschaftler verglichen erstmals globale Ernährungsempfehlungen für Omega-3 mit den tatsächlichen Aufnahmemengen und über alle Altersgruppen hinweg. Das Ergebnis: In allen untersuchten Ländern klafft eine deutliche Lücke zwischen Soll und Ist.

„Unsere Auswertung zeigt, dass die meisten Menschen deutlich unter den empfohlenen Mengen liegen“, sagte Anne Marie Minihane von der Norwich Medical School in England. „Um diese Lücke zu schließen, brauchen wir bessere und nachhaltigere Möglichkeiten, um an Omega-3 zu kommen, etwa durch angereicherte Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel.“ Besonders alarmierend sei die Situation für Menschen mit niedrigem Fischkonsum und für Schwangere, die einen erhöhten Bedarf an Omega-3-Fettsäuren haben.

Omega-3-Fettsäuren gehören zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Besonders wichtig sind dabei EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure), die fast ausschließlich in fettem Seefisch wie Lachs, Makrele oder Sardinen vorkommen. Der Körper kann diese Fette nicht selbst in ausreichender Menge bilden, sie müssen über die Nahrung aufgenommen werden.

Die gesundheitlichen Vorteile sind gut belegt: Omega-3-Fettsäuren senken das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wirken entzündungshemmend und unterstützen die Entwicklung des Gehirns sowie der Sehkraft bei Ungeborenen und Säuglingen. Studien zeigen zudem einen Zusammenhang mit einem verringerten Risiko für Depressionen und altersbedingten kognitiven Abbau, etwa bei Alzheimer.

Ein zentrales Problem sehen die Studienautoren in der weltweiten Uneinigkeit der Empfehlungen. Je nach Land gelten andere Richtwerte. Das verunsichert viele Menschen und erschwert eine klare Orientierung.

Frühere Leitlinien legten den Fokus häufig auf bestimmte Lebensphasen wie Schwangerschaft oder Alter. Die neue Arbeit bezieht erstmals den gesamten Lebensverlauf ein – von der Kleinkindzeit bis ins hohe Alter. Die Forscher hoffen, dass ihre Ergebnisse weltweit Einfluss auf Ernährungsempfehlungen und Produktentwicklungen nehmen.

Grundsätzlich lässt sich die empfohlene Menge über zwei Portionen fetten Fisch pro Woche erreichen. Doch viele Menschen mögen keinen Fisch oder ernähren sich vegetarisch oder vegan.

Wer seiner Gesundheit etwas Gutes tun möchte, sollte auf seine Omega-3-Zufuhr achten – besonders in Phasen mit erhöhtem Bedarf wie Schwangerschaft oder im Alter. Ob über die Ernährung oder ergänzend mit Kapseln: Die tägliche Versorgung mit EPA und DHA ist essenziell.

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