Nach dem Verzehr giftiger Pilze kämpfen aktuell drei Kinder in der Essener Uniklinik um ihr Leben. Nur eine Lebertransplantation kann ihnen helfen.

Drei Kinder und ein Erwachsener werden von Experten der Universitätsmedizin Essen (UKE) wegen akuten Leberversagens behandelt. Das berichtete zuerst die „WAZ“. Alle hatten giftige Pilze gegessen.

Die Kinder seien in der Nacht zu Dienstag in die Kinderklinik eingeliefert worden und hätten mit akutem Leberversagen zu kämpfen, teilt das UKE in einer Pressemeldung mit. Alle drei schweben demnach in Lebensgefahr und benötigen dringend eine Notfall-Lebertransplantation. Außerdem werde der Vater eines der Kinder ebenfalls wegen einer Pilzvergiftung behandelt.

Es handele sich jedoch um zwei getrennte Fälle. Zwei der Kinder seien verwandt, erläuterte eine Sprecherin auf Nachfrage. Die drei Kinder würden für Lebertransplantationen gemeldet. Es sei hoch wahrscheinlich, dass dies erforderlich sein werde, sagte der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin II am Uniklinikum Essen, Lars Pape.

Alle drei Kinder stammten nicht aus Nordrhein-Westfalen und seien zur Behandlung zu den Experten nach Essen gebracht worden, zwei von ihnen aus dem Saarland. Weitere Details wie das Alter der drei Kinder sind nicht bekannt. Die Universitätsmedizin Essen ist nach eigenen Angaben eines der wenigen Lebertransplantationszentren in Deutschland.

Akutes Leberversagen sei typisch bei Knollenblätterpilzen. „Wir sehen das alle paar Jahre wieder“, sagt Pape. Bei Anzeichen einer Pilzvergiftung sollten sich Betroffene sofort ins Krankenhaus begeben. Schnelle Hilfe sei wichtig, bevor ein Leberversagen eintrete.

Aus gegebenem Anlass warnt das UKE in einer Erklärung vor dem Verzehr von Pilzen, die selbst gesammelt wurden oder deren Herkunft nicht einwandfrei geklärt ist. Das Team der Kinderklinik teilt mit: „Diese Fälle sind alarmierend und unterstreichen die Gefahren, die mit dem Sammeln und Verzehr von Pilzen verbunden sind.“ Bekannte Speisepilze könnten schnell mit gefährlichen Arten wie dem Knollenblätterpilz verwechselt werden.

„Wir raten eindringlich davon ab, selbst gesammelte Pilze zu essen, wenn Sie kein ausgebildeter Experte beziehungsweise Expertin sind“, sagt Pape. Laut dem Mediziner können bereits kleine Mengen zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen.

Wann die Lebertransplantationen durchgeführt werden können, hängt laut „Der Westen“ nun davon ab, wann passende Organspenden gefunden werden.

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