Herzinfarkte gehören zu den häufigsten Todesursachen. Ihnen rechtzeitig vorzubeugen, kann viele Leben retten. Eine aktuelle Studie liefert neue Erkenntnisse.

Ein Herzinfarkt tritt meist plötzlich auf. Allerdings können sich die Anzeichen schon über Stunden oder Tage aufbauen. Eine aktuelle Studie aus den USA zeigt nun: Erste Anzeichen für ein kardiovaskuläres Ereignis wie einen Herzinfarkt können sich bei Frauen bereits 30 Jahre vorher abzeichnen. Entscheidend sind die Werte von drei bestimmten Biomarkern im Blut: dem C-reaktiven Protein (CRP), dem LDL-Cholesterin und dem Lipoprotein (a).

Für die Studie untersuchten die Forschenden das Blut von fast 28.000 gesunden US-amerikanischen Frauen aus Gesundheitsberufen. Über einen Zeitraum von drei Jahrzehnten wurden die Frauen beobachtet, um zu erfassen, ob und wann erste schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse auftraten, etwa ein Herzinfarkt, Schlaganfall oder ein kardiovaskulärer Todesfall.

Die Studie wurde in dem Fachjournals „The New England Journal of Medicine“ veröffentlicht.

Das Ergebnis: Hohe Werte von CRP, LDL-Cholesterin und Lipoprotein (a) stehen schon 30 Jahre im Voraus im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Frauen in der Gruppe mit den höchsten Werten dieser Biomarker wiesen das höchste Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen auf. Und: Jeder der drei Marker trug unabhängig voneinander zum Gesamtrisiko bei:

Diese Risikofaktoren blieben auch nach Berücksichtigung des Alters und anderer Gesundheitsrisiken bestehen.

Obwohl die Studie an einer spezifischen Gruppe von vorwiegend weißen US-amerikanischen Frauen in Gesundheitsberufen durchgeführt wurde, gehen die Studienautoren davon aus, dass die Ergebnisse allgemeingültig sein könnten – auch für Männer. Denn andere Studien haben bereits ähnliche Resultate gezeigt.

Die Biomarker CRP, LDL-Cholesterin und Lipoprotein (a) sind in der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bereits heute wichtige Marker. Allerdings werden sie bisher genutzt, um das kardiovaskuläre Risiko in einem Zeitraum von fünf bis zehn Jahren vorherzusagen.

Die Studienautoren schlussfolgern aus ihren Ergebnissen, dass hohe Werte dieser drei Marker bereits sehr viel früher gemessen werden sollen, um rechtzeitig gegen eine drohende Arteriosklerose gegensteuern zu können.

Um dieser Gefäßverkalkung und einem Herzinfarkt vorzubeugen, gilt es, die Risikofaktoren zu minimieren. Dazu zählen vor allem:

Die Deutsche Herzstiftung weist zudem darauf hin, dass sich die Risiken einer Arteriosklerose auch medikamentös durch Statine und Colchicin mindern lassen. Letzteres wird auch in den neuen ESC-Leitlinien zur chronischen KHK (2024) empfohlen, ist jedoch bisher nur in den USA zugelassen. Ob Lipoprotein (a) ebenfalls medikamentös reduziert werden kann, müssen weitere Studien zeigen.

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