Donald Trump
Krieg mit Iran? „Es kann alles passieren“
12.12.2024 – 20:11 UhrLesedauer: 2 Min.
Donald Trump hat in einem Interview einen Krieg mit Iran explizit nicht ausgeschlossen. Die Geschichte des Landes biegt er sich dabei wahrheitswidrig zurecht.
Der künftige US-Präsident Donald Trump hält einen Krieg mit Iran in seiner Amtszeit nach eigenen Angaben für möglich. „Es kann alles passieren, es kann alles passieren“, sagte Trump in einem Interview mit dem „Time“-Magazin. „Es ist eine sehr volatile Situation.“ Direkt im Anschluss sagt Trump, das Gefährlichste, was derzeit passiere, sei, dass die Ukraine Raketen auf Russland schieße. (Lesen Sie mehr dazu hier)
Die „Time“-Journalisten hatten in ihrer Frage nach den Chancen eines Krieges mit Iran darauf verwiesen, dass der Iran kürzlich geplant habe, Trump ermorden zu lassen. Tatsächlich hatte das US-Justizministerium Anfang November mitgeteilt, dass ein Iraner angeklagt worden sei, der im Auftrag der iranischen Revolutionsgarden einen Attentatsversuch auf Trump geplant haben soll.
In dem Interview, das das „Time“-Magazin Ende November mit Trump geführt hat, stellt Trump zudem falsche Behauptungen über den Iran auf. Es gebe nun gewaltige Probleme in der Welt, sagt Trump, die es nicht gegeben habe, als er Präsident gewesen sei.
Als Beispiel nennt Trump den Iran und sagt wahrheitswidrig: „Wissen Sie, als ich ging, hatten wir einen Iran, der nicht sehr bedrohlich war. Sie hatten kein Geld. Sie gaben kein Geld an die Hamas. Sie gaben auch kein Geld an die Hisbollah.“ Das ist erwiesenermaßen falsch.
Trump hat sich in seiner Amtszeit mehrmals mit dem Iran angelegt. 2020 ordnete er einen Luftangriff an, bei dem der einflussreiche Offizier Qasem Suleimani getötet wurde. 2018 kündigte Trump das Atomabkommen mit dem Iran auf, warf dem Regime Lügen vor und setzte Sanktionen in Kraft.
Das „Time“-Magazin, in dem das Interview veröffentlicht wurde, kürte den designierten Präsidenten Donald Trump zur Person des Jahres 2024. „Trumps politische Wiedergeburt ist beispiellos in der amerikanischen Geschichte“, schrieb das Magazin zur Begründung. „Seit er 2015 als Präsidentschaftsbewerber antrat, hat vielleicht keine Person den Lauf der Politik und der Geschichte so sehr verändert wie Trump.“
Die „Time“-Redaktion würdigt seit 1927 die einflussreichsten Persönlichkeiten des Weltgeschehens. Es geht demnach um die Person, „die im Guten wie im Schlechten die Welt und die Schlagzeilen der vergangenen zwölf Monate am meisten geprägt hat“.
In vielen Jahren sei die Wahl eine schwierige Entscheidung, schrieb das Magazin. „Im Jahr 2024 war es das nicht.“ Kurz vor der zweiten Amtszeit des Republikaners lebten „alle – von seinen fanatischsten Anhängern bis zu seinen schärfsten Kritikern – im Zeitalter von Trump“.