Konkurrenz zu Versandapotheken
Medikamente per Post: dm-Chef konkretisiert Pläne
Aktualisiert am 15.01.2025 – 14:02 UhrLesedauer: 2 Min.
Der Drogerie-Riese dm plant den Einstieg in den Versandhandel mit rezeptfreien Arzneimitteln. Nun gibt der dm-Chef neue Details bekannt.
In vielen Ländern ist es normal, dass es gewisse Medikamente auch an der Supermarktkasse gibt. Wer dort Kopfschmerzen, aber keine Packung Ibuprofen mehr hat, kann statt in die Apotheke auch einfach in den Laden um die Ecke gehen.
In Deutschland ist das nicht so. Auch wenn einige Präparate, wie Hustenbonbons, Meerwasser-Nasenspray oder Vitamine auch in Supermärkten und Drogerien erhältlich sind, gibt es hierzulande strengere Vorschriften, was den Verkauf von Medikamenten betrifft.
Doch dm will nun sein Geschäft auf die sogenannten OTC-Präparate („over the counter“, also frei verkäuflich) ausweiten, wie die „Lebensmittel Zeitung“ berichtet. Für den Versandhandel mit rezeptfreien Arzneimitteln hat der Drogerie-Riese eine entsprechende Gesellschaft in Tschechien gegründet. Das bestätigte dm gegenüber dem Branchenblatt.
Dass gerade Tschechien als Sitz der Gesellschaft gewählt wurde, hat einen Grund. Laut der Länderliste des Bundesgesundheitsministeriums ist der Versand von OTC-Arzneimitteln aus unserem Nachbarland erlaubt, wie die LZ schreibt.
„Wir arbeiten daran, mit dieser dm-Onlineapotheke in der zweiten Jahreshälfte 2025 an den Start zu gehen. Den genauen Zeitpunkt werden wir noch bekannt geben“, sagt Christoph Werner, Vorsitzender der Geschäftsführung von dm, im Interview mit der FAZ. Die Medikamente wären allerdings nur online verfügbar.
dm möchte „nichtverschreibungspflichtige OTC-Produkte online anbieten, die Kunden bisher nur in der Apotheke kaufen konnten“, so Werner. Schon in der Vergangenheit hatte dm versucht, auf dem Apothekenmarkt Fuß zu fassen, was allerdings nicht von Erfolg gekrönt war: Eine Partnerschaft mit der Versandapotheke Zur Rose endete nach zwei Jahren.