Zahlreiche Rettungseinsätze der DLRG
„Es war das tödlichste Wochenende in diesem Jahr“
Aktualisiert am 26.06.2025 – 03:18 UhrLesedauer: 3 Min.
Die DLRG verzeichnet eines der tödlichsten Badewochenenden der vergangenen Jahre. Mindestens 15 Tote gab es bundesweit.
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat am vergangenen Wochenende mindestens 15 Tote bei Badeunfällen bundesweit registriert. „Es war das tödlichste Wochenende in diesem Jahr und eines der tödlichsten der letzten zehn Jahre“, sagte DLRG-Sprecher Martin Holzhause dem Redaktions Netzwerk Deutschland (RND). Die Zahl könne weiter steigen, da bisher nicht alle Fälle ausgewertet worden seien.
Bereits seit drei Jahren steigt die Zahl der Ertrunkenen in Deutschland laut DLRG jährlich. Allein 2024 ertranken 411 Menschen, 31 mehr als im Jahr zuvor. „An heißen Wochenenden steigt die Gefahr immer, dass Menschen beim Baden verunglücken. Aber warum am vergangenen Wochenende so viele Menschen gestorben sind, kann ich auch nicht erklären“, sagte Holzhause.
Im Zuge des Klimawandels nehme die Gefahr generell aber zu. „Durch die klimatischen Veränderungen gibt es mehr heiße Sommertage. Also steigen auch die Gefahren durch Hitze“, meinte der DLRG-Sprecher. Er forderte, dass die bewachten Badeorte bundesweit ausgebaut werden sollten.
Von zahlreichen tödlichen Badeunfällen wurde seit dem vergangenen Wochenende berichtet. Einige Vorfälle gab es in Bayern. Unter anderem verunglückten zwei Menschen beim Baden in Schwaben tödlich. Wie die Polizei mitteilte, starb ein 23-Jähriger, nachdem er am Samstag an einem See in Gundelfingen an der Donau (Landkreis Dillingen) nach einem Sprung von einem Sprungturm in Not geraten war. Zudem starb eine 84-Jährige, die in einem See in Rückholz (Landkreis Ostallgäu) mit ihrer Tochter schwamm. Ein 79-Jähriger ging zudem am Sonntag im Staffelsee in Oberbayern unter und wurde vermisst.
Nach einem mutmaßlichen Badeunfall am Mittwoch in der Donau sucht derzeit auch ein Großaufgebot an Einsatzkräften in Regensburg nach einem vermissten Menschen. Nach ersten Informationen der Polizei ging bei der Leitstelle ein Notruf ein: Ein Mensch sei beim Schwimmen in Not geraten. Zahlreiche Einsatzkräfte kamen in den Bereich des Donau-Nordarms.
In Frankfurt am Main wurde ein neunjähriges Mädchen am Samstagabend in einem Freibad leblos aus dem Wasser geholt, wie ein Polizeisprecher sagte. Vor Ort versuchten Rettungskräfte, das Kind zu reanimieren, auch ein Notarzt kam zum Einsatz. Das Mädchen wurde in ein Krankenhaus gebracht, doch es überlebte nicht.
Aus den Seen im Nordwesten Deutschlands wurden in den vergangenen Tagen mehrere leblose Körper gezogen. Eine 73-jährige Frau wurde am Montagabend leblos am Giftener See bei Sarstedt in Niedersachsen gefunden. Ersthelfer zogen die Frau aus dem Wasser, Reanimationsversuche blieben aber erfolglos. Auch in der Region Hannover starb ein 94-Jähriger am Dienstagvormittag bei einem Badeunfall am Lohnder Kiesteich.
An der Innerstetalsperre im Harz wurde am Dienstag nach einem vermissten 40 Jahre alten Mann gesucht. Nach Angaben der Einsatzkräfte war der Mann am Sonntag vor den Augen seiner Frau untergegangen. Auch in diesem Fall gehen die Ermittler von einem tödlichen Badeunfall aus.
Zudem starb am Montag ein 48 Jahre alter Mann beim Baden im Achterdieksee in Bremen. Im Bremer Stadtteil Horn-Lehe wurde am Dienstag ein 78 Jahre alter Mann tot aus dem Langenkampssee geborgen.
Nach einem Badeunfall am Samstag im Groß-Glienicker See in der Nähe von Berlin starben zwei 24-jährige Männer im Krankenhaus. Eine Frau mit Rettungsschwimmausbildung konnte einen weiteren Menschen aus dem Wasser retten. Die beiden anderen gingen jedoch unter. Ein Taucher begab sich ins Wasser und brachte die Opfer an Land. Der Rettungsdienst reanimierte noch vor Ort. Ein Rettungshubschrauber brachte sie in eine Klinik. Obwohl derzeit von einem Badeunfall ausgegangen wird, wurde ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Insgesamt waren mehr als 70 Einsatzkräfte an der Rettungsaktion beteiligt.