Damit die Außenministerin früher nach Berlin konnte, soll ein Extra-Regierungsflieger gestartet sein. Von der Union kommt Kritik.
Aufregung um einen Flug von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock. Die „Bild“ berichtete, dass Baerbock einen Extra-Flieger in die dänische Hauptstadt Kopenhagen orderte, weil ein Termin entfiel. Baerbock habe den Rückflug dem Bericht zufolge deshalb um knapp drei Stunden vorgezogen. Allerdings hätten die Piloten wegen der Ruhezeit nicht früher starten können und so sei eine zweite Maschine gestartet, um eine weitere Crew von Köln nach Kopenhagen zu bringen. Diese sei anschließend leer zurückgeflogen.
Doch stimmt das? Es gibt Ungereimtheiten. Denn Minister ordern die Flugzeuge nicht selbst. Die Termine werden durchgegeben, die Flugbereitschaft plant ihre Einsätze dann selbst.
„Rechtzeitig für Anschlusstermine“ wieder nach Berlin
Aus dem Auswärtigen Amt heißt es dazu: „Die Flugbereitschaft stellte sicher, dass die Delegation rechtzeitig für Anschlusstermine der Ministerin nach Berlin zurückkehren konnte.“ Gerade in Krisenzeiten sei oft maximale Flexibilität notwendig. „Bei der intensiven Taktung der Reisen und Termine der Außenministerin kann es dabei immer wieder zu Änderungen und Programmverzögerungen kommen.“
Kritik kam von der Union. „Typisch grüne Doppelmoral: Steuern für Flugtickets erhöhen, Klimaschutz predigen und dann die Flugbereitschaft für den persönlichen Komfort ausreizen. Das geht gar nicht“, sagte CSU-Generalsekretär Martin Huber.
Baerbock hatte bei Amtsantritt betont, möglichst klimaschonend reisen zu wollen. Ihr Ministerium prüfe vor jeder Reise Alternativen zur Flugbereitschaft, wie etwa die Nutzung von Zügen oder Linienflügen, heißt es aus dem Auswärtigen Amt. Doch nach Informationen von t-online nutzte Baerbock während ihrer Amtszeit fast immer die Flugbereitschaft. Mehr dazu lesen Sie hier. „Wegen der engen Terminabfolge und oft dann nicht passenden Flug-/Bahnverbindungen klappt das nur selten“, hieß es aus dem Auswärtigen Amt dazu.