Wichtige Tipps
Flugzeugabsturz: So kann man seine Überlebenschance erhöhen
Es gibt Maßnahmen, mit denen man seine Überlebenschancen bei einem Flugzeugabsturz erhöhen kann. Dabei sind bestimmte Verhaltensweisen entscheidend.
26.11.2024 – 16:18 Uhr|Lesedauer: 3 Min.
Die Wahrscheinlichkeit, in einen Flugzeugabsturz zu geraten, ist sehr gering. Und selbst, wenn es passiert, sind die Überlebenschancen überraschend hoch. Das liegt daran, dass die meisten Abstürze bei Start und Landung passieren.
Neben der Flughöhe hängen die Überlebenschancen aber auch noch von weiteren Faktoren ab – und einige davon kann man sogar als Passagier beeinflussen. So wird während der Sicherheitsanweisungen der Flugbegleiter immer auf die sogenannte Brace-Position hingewiesen.
Bei dieser Position lehnt man seinen Oberkörper nach vorn, verschränkt die Hände über dem Kopf und drückt die Arme gegen den Vordersitz. Hat man etwas mehr Beinfreiheit, sollte man den Kopf auf die Knie legen und die Knöchel oder die Rückseite der Beine halten.
Diese Position hat verschiedene Vorteile. Zum einen wird der Kopf stabilisiert, sodass er nicht unkontrolliert nach vorn oder zur Seite geschleudert wird. Das reduziert das Risiko schwerer Verletzungen wie Gehirnerschütterungen oder Schädel-Hirn-Traumata. Außerdem schützt man sich so vor herumfliegenden Gegenständen
Beim Fliegen sollte man möglichst bequeme Kleidung tragen – das dient nicht nur dem Komfort, sondern kann in Notfällen ein echter Vorteil sein. Mit Turnschuhen kommt man besser vorwärts als mit Flipflops. Zudem sollte man möglichst auf synthetische Stoffe verzichten, da diese leichter brennen und schmelzen können.
Die Brace-Position hilft zudem, die Aufprallenergie gleichmäßig zu verteilen, besonders auf stabilere Körperbereiche wie den Rücken oder die Oberschenkel, anstatt empfindliche Teile wie die Wirbelsäule oder den Kopf zu belasten. Sie wird durch Forschung und Unfallrekonstruktionen als effektive Maßnahme unterstützt, um sich bei einem Unfall oder Absturz besser vor schweren Verletzungen zu schützen.
Neben der Brace-Position sollte man Folgendes beachten:
- Hören Sie den Sicherheitsanweisungen der Crew vor Abflug aufmerksam zu. Lesen Sie zudem die Sicherheitskarte in der Sitzlehne vor Ihnen.
- Stellen Sie sicher, dass der Sicherheitsgurt eng anliegt und über der Hüfte sitzt, nicht am Bauch.
- Folgen Sie im Notfall immer den Anweisungen der Crew.
- Kontrollierte Atmung hilft, Panik zu vermeiden.
- Falls die Sauerstoffmasken herunterfallen, setzen Sie Ihre Maske zuerst auf, bevor Sie anderen helfen.
Die Sauerstoffmasken in Flugzeugen schützen Passagiere vor den gefährlichen Folgen eines plötzlichen Druckabfalls in der Kabine. In der Reiseflughöhe (etwa 10.000 bis 12.000 Meter) fällt der Sauerstoffanteil in der Luft bei einem Kabinendruckverlust so stark ab, dass ohne zusätzliche Sauerstoffversorgung die Bewusstlosigkeit innerhalb weniger Sekunden bis Minuten eintreten kann.
Die Sauerstoffmasken liefern zusätzlichen Sauerstoff, um die Zeit zu überbrücken, bis das Flugzeug auf eine sichere Höhe (unter 3.000 Meter) abgesenkt wird, wo normales Atmen wieder möglich ist. Deswegen liefern die Masken in der Regel auch nur für 12 bis 20 Minuten Sauerstoff.
Übrigens werden in den meisten Flugzeugen chemische Sauerstoffgeneratoren verwendet, da sie leichter und kompakter sind als Sauerstofftanks. Im Generator befindet sich eine chemische Mischung, oft auf Basis von Natriumchlorat oder Kaliumperchlorat. Durch das Ziehen an der Maske wird ein Zünder aktiviert, der die Chemikalie erhitzt. Dabei entsteht Sauerstoff, der durch einen Schlauch zur Maske gelangt.
Wenn Sie in einen Absturz verwickelt waren, ist Schnelligkeit gefragt. Sie sollten versuchen, so schnell wie möglich aus dem Flugzeug zu kommen. Lassen Sie ihr Gepäck zurück, da Sie sonst wertvolle Zeit verschwenden können. Bei Rauchentwicklung gehen Sie am besten geduckt oder auf allen vieren, um nicht zu viele giftige Dämpfe einzuatmen. Orientieren Sie sich an der Beleuchtung am Boden, die zu den Notausgängen führt.
Falls sicher möglich, helfen Sie anderen Passagieren oder Verletzten. Machen Sie sich für Rettungsteams sichtbar, etwa durch Signale. Bewegen Sie sich so weit wie möglich von Bränden oder Trümmern weg.