Bis zu 16 Stunden täglich

Wie schlafen eigentlich Katzen?

Katzen haben einen ungewöhnlichen Schlaf-Wach-Rhythmus, der tief in ihrer Natur verankert ist. So schlafen unsere Samtpfoten.

Aktualisiert am 25.11.2024 – 11:34 Uhr|Lesedauer: 2 Min.

Katzen haben einen seltsamen Tagesablauf. Mal sprühen sie geradezu vor Energie und rennen mit Vollgas durch die Wohnung, dann liegen sie wieder stundenlang auf ihrer Lieblingsdecke und machen vor allem eins: schlafen, schlafen, schlafen.

Eine kleine Katze schläft: Ihre Position weist auf Entspannheit hin. (Quelle: via imago-images.de/imago)

Eine erwachsene Katze schläft rund 12 bis 16 Stunden pro Tag. Dabei hängt die Dauer auch immer vom Alter und den Lebensumständen ab. Ältere Katzen schlafen in der Regel mehr, Freigänger meistens etwas weniger, weil sie öfter draußen unterwegs sind.

Aber warum brauchen Katzen so viel Schlaf? Bei den Samtpfoten spielt Schlaf eine entscheidende Rolle für ihr körperliches und geistiges Wohlbefinden. Ihre Schlafgewohnheiten sind stark von ihrer biologischen Natur und ihrer evolutionären Entwicklung geprägt.

Katzen sind geborene Jäger. In der Wildnis jagen sie Beute in kurzen, intensiven Energieausbrüchen. Dieses Verhalten behalten auch Hauskatzen noch bei, wenn sie ihre „fünf Minuten“ haben und plötzlich durchdrehen. Weil diese Ausbrüche so viel Energie verbrauchen, müssen sie sich wieder regenerieren. Wiederum hilft der Schlaf auch dabei, Energie für diese Anstrengungen zu speichern.

Im Schlaf werden zudem Stoffwechselprozesse reguliert, die Muskelregeneration wird gefördert und das Immunsystem gestärkt. Bei kleinen Katzen werden während des Schlafens Hormone ausgeschüttet, die sie für ihr Wachstum brauchen – deswegen schlafen Kitten in der Regel mehr als ausgewachsene Katzen.

Aber Schlaf ist nicht gleich Schlaf bei Katzen. Denn der Tiefschlaf macht nur einen kleinen Teil des Schlafzyklus unserer Samtpfoten aus. Etwa 70 Prozent werden vom leichten Schlaf bestimmt. Auch das Dösen hat evolutionäre Gründe. So können Katzen ihren Körper regenerieren, gleichzeitig aber auch schnell auf mögliche Gefahren reagieren.

Tiefschlaf kann man übrigens an zuckenden Bewegungen oder leisem Schnurren erkennen – auch ein Zeichen dafür, dass sie möglicherweise träumen. Wie Menschen durchlaufen nämlich auch Katzen die sogenannte REM-Schlafphase (Rapid Eye Movement), in der Träume auftreten. Während dieser Phase sind die Gehirnaktivitäten von Katzen sehr hoch, was darauf hindeutet, dass sie Eindrücke und Erlebnisse aus dem Wachzustand verarbeiten.

Katzen sind von Natur aus dämmerungsaktiv, das heißt, sie sind am aktivsten in den frühen Morgenstunden (vor Sonnenaufgang) und am frühen Abend (um die Dämmerung herum). Dieses Verhalten stammt ebenfalls von ihren wilden Vorfahren, die in diesen Zeiten jagen gingen, da ihre Beutetiere – wie Mäuse und Vögel – dann ebenfalls aktiv sind.

Übrigens: Auch die Schlafposition einer Katze kann einiges verraten. Schläft sie auf dem Rücken und zeigt dabei ihren Bauch, ist das ein Zeichen von extremem Vertrauen, da der Bauch eine empfindliche Körperstelle ist. Katzen schlafen so, wenn sie sich absolut sicher fühlen. Liegt sie in der „Brot“-Position – also mit eingezogenen Pfoten –, befindet sie sich meistens in einem leichten Dämmerschlaf.

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