Bemannte Mondlandung

Das sind die Pläne der großen Raumfahrtnationen

Aktualisiert am 02.12.2024 – 12:16 UhrLesedauer: 5 Min.

Aus China, Europa & Co.: Ehrgeizige Raumfahrtpläne gibt es auch für 2025 wieder. (Archivbild) (Quelle: John Raoux/AP/dpa/dpa-bilder)

Ob bemannte Mondlandung oder Mars-Erforschung: Die großen Raumfahrtnationen haben in den kommenden Jahren viel vor. Das Hauptziel bleibt der Erdtrabant.

Werden bald wieder Menschen auf dem Mond landen? Und welcher Nation gelingt es zuerst? China, USA & Co. haben Großes geplant. Auch private Anbieter mischen mit – wie Elon Musk, dessen Raumfahrtunternehmen SpaceX immer neue Testflüge mit dem „Starship“ unternimmt, dem größten und leistungsstärksten bisher gebauten Raketensystem der Raumfahrtgeschichte.

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa will wieder Menschen auf den Mond bringen – und fiebert dem ersten bemannten Start des „Artemis“-Programms entgegen. Unter anderem wegen technischer Probleme hatte der von 2024 auf 2025 verschoben werden müssen. Im September sollen drei Männer und eine Frau bei der rund zehntägigen Mission „Artemis 2“ den Mond umrunden.

2026 sollen dann – nach derzeitigem Planungsstand – bei „Artemis 3“ nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder Astronauten auf dem Mond landen, darunter erstmals eine Frau und eine nicht-weiße Person. Weitere Verzögerungen sind allerdings nicht unwahrscheinlich.

Mit Spannung wird zudem auf SpaceX geschaut: Wie wird die enge Beziehung des Gründers Elon Musk zu dem erneut zum US-Präsidenten gewählten Donald Trump die Entwicklung der privaten Raumfahrtfirma beeinflussen? Das „Starship“ hat bereits rund ein halbes Dutzend Tests absolviert und dabei immer mehr Herausforderungen gemeistert.

Krisengeplagt bleibt der „Starliner“, der 2024 erstmals Astronauten zur ISS gebracht hatte. Aufgrund technischer Probleme konnte das Boeing-Raumschiff die Crew nicht wieder zurückbringen und musste leer zurückfliegen. 2025 wird sich zeigen, ob der „Starliner“ in Schuss gebracht werden kann – oder das Projekt ganz gekippt wird.

Nach mehreren unbemannten Flügen zum Mond hat sich die Weltraummacht China für 2025 eine neue Aufgabe vorgenommen: Für Mai ist laut Berichten chinesischer Staatsmedien der Start der Mission „Tianwen-2“ geplant, die Gesteinsproben von einem erdnahen Asteroiden zur Erde bringen soll. Parallel dazu wird China die Forschung auf seiner Raumstation „Tiangong“ fortsetzen.

Ein zentrales Staatsziel bleibt die bemannte Mondlandung bis 2030. Dafür werden eine neue Generation von Trägerraketen, eine Landefähre und spezielle Ausrüstung entwickelt. Für 2026 ist der Start der nächsten unbemannten Mondmission „Chang’e 7“ geplant. Ein Lander soll mögliche Plätze für eine chinesische Station nahe dem Südpol des Erdtrabanten erkunden.

Trotz seines kostspieligen Angriffskrieges gegen die Ukraine und den damit verbundenen wirtschaftlichen Sanktionen plant Russland auch 2025 Ausgaben von umgerechnet rund drei Milliarden Euro für die Raumfahrt. Ungeachtet der schweren politischen Spannungen arbeiten Russland und die USA bei der Raumstation ISS weiter zusammen.

Der staatliche Raumfahrtkonzern Roskosmos will die Arbeit an seinem Mondprogramm und einem neuen Außenposten der Menschheit im All als ISS-Nachfolger fortsetzen. Russland müsse eine führende Raumfahrtnation bleiben, auch wenn Konkurrenten, darunter private Unternehmen, zunehmend den Kosmos für sich entdeckten, sagte Regierungschef Michail Mischustin. Russland will seine Zusammenarbeit vor allem mit China, Indien und Iran ausbauen.

Für Weltraumtouristen bietet Russland im dritten und vierten Quartal 2025 erstmals seit 2021 wieder Reisen zur ISS an. Der Aufenthalt in rund 400 Kilometern Höhe ist für zehn Tage geplant.

In der Nähe von Moskau durchlaufen zahlungskräftige Kunden in der Siedlung Sternenstädtchen an der Seite von Kosmonauten eine monatelange Vorbereitung auf den dreistündigen Flug vom Weltraumbahnhof Baikonur zur ISS. 2021 hatte Russland zwei japanische Weltraumtouristen zur ISS gebracht.

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