Die Kreuzfahrtgesellschaften wollen im kommenden Jahr mit Unterhaltung und Superlativen punkten – aber auch mit umweltfreundlicheren Antrieben.

Auf den Meeren sind hunderte Kreuzfahrtschiffe unterwegs. Und die Flotten der Reedereien bekommen jedes Jahr Zuwachs. Das wird auch im Jahr 2025 nicht anders sein.

Erstmals auf große Fahrt geht etwa das neue Aushängeschild einer deutschen Reederei, während Disney gleich zwei Schiffe vom Stapel lässt. Ebenfalls dabei: der wohl erste Hybrid aus Achterbahn und Wasserrutsche.

Das achte Schiff in der Flotte der Hamburger Kreuzfahrtgesellschaft bricht mit der bisherigen Nomenklatur der beständigen Durchnummerierung von „Mein Schiff 1“ bis „Mein Schiff 7“. Der Neuzugang heißt „Mein Schiff Relax“ und ist der erste Vertreter der „InTUItion“-Schiffsklasse. Es ist auch das erste Schiff von Tui Cruises, das mit Flüssiggas (LNG) fährt. Perspektivisch kann es auch mit Bio- oder E-LNG fahren. Das heißt, das Gas stammt aus biogenen Quellen oder wurde synthetisch aus erneuerbarer Energie erzeugt.

Klassisches LNG gilt als Übergangslösung hin zu einer klimafreundlicheren Kreuzfahrt, steht aber besonders wegen der entstehenden Methan-Emissionen auch in der Kritik.

Äußerlich springt bei der „Mein Schiff Relax“ vor allem die Überdachung des 25-Meter-Außenpools ins Auge, die laut Tui Cruises eine flechtwerkähnliche Struktur aufweist. Der Anteil der Balkonkabinen sei mit 85 Prozent höher als bei den bisherigen Flottenschiffen mit 80 Prozent. Knapp 4.000 Passagiere finden Platz auf dem 333 Meter langen Schiff. Die ersten buchbaren Reisen starten Mitte März 2025 im Mittelmeer.

Deutlich mehr Kapazität bei gleicher Länge (333 Meter) bietet der Neuzugang bei MSC Cruises: 6.774 Passagiere passen auf die „MSC World America“, das Schwesterschiff der „MSC World Europa“, das seit Sommer 2023 unterwegs ist.

Es wird ebenfalls mit LNG betrieben. Ein großes Theater sowie Pop-up-Shows auf dem Schiff sollen für Unterhaltung sorgen, ebenso der Aquapark und eine spiralförmige Rutsche, die sich elf Decks nach unten windet. Die Taufe der „MSC World America“ ist für April 2025 in Miami geplant. Sie wird von dort zu einwöchigen Kreuzfahrten durch die Karibik aufbrechen.

Die Karibik und die Bahamas sind auch das Gebiet, in dem sich die „Disney Destiny“ bewegen wird, wenn sie im November 2025 in Dienst gestellt wird. Natürlich trifft man an Bord die Charaktere aus dem Universum von Disney, Pixar und Marvel. Ganz neu in der Flotte ist auf der „Destiny“ ein Restaurant, das dem Film „König der Löwen“ Tribut zollt und mit Licht- und Spezialeffekten Tiere und Natur der afrikanischen Savanne zeigen soll, so die Reederei. In manche Bereiche des Schiffs dürfen aber nur Erwachsene. Etwa in die Klavierlounge „De Vil’s“, inspiriert von der auf Dalmatiner-Fell versessenen Bösewichtin Cruella.

Gebaut wird die „Destiny“, ebenfalls ein LNG-Schiff mit Platz für bis zu 3.466 Passagiere, in der Meyer-Werft in Papenburg, genau wie ihre Schwesterschiffe der Wish-Klasse: die 2022 in Dienst gestellte „Disney Wish“ und die „Disney Treasure“, die im Dezember dieses Jahres zu ihrer Jungfernfahrt ablegt.

Und weil ein Schiff nicht reicht und offenbar auch andere Reisemärkte erschlossen werden wollen, plant Disney Cruise Line 2025 neben der „Destiny“ noch eine zweite Indienststellung: Die „Disney Adventure“ soll das erste Flottenschiff werden, das den Heimathafen in Asien hat, genauer in Singapur. Von dort soll es zu Kurzkreuzfahrten ablegen. Wann die Jungfernfahrt des voraussichtlich 6.700 Passagiere fassenden Schiffes stattfinden wird, hat die Kreuzfahrtgesellschaft noch nicht bekannt gegeben.

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