In Bremen und der Region gibt es zahlreiche Lost Places, die immer wieder Schaulustige anziehen. Wir zeigen Ihnen Orte, die für Gänsehaut sorgen.

Verlassene Orte gibt es in ganz Deutschland – von ehemaligen Krankenhäusern über Bunker bis hin zu Schlössern. Lost Places haben eine unheimliche Aura und ziehen sogenannte „Urbexer“ an: Sie erkunden und fotografieren vergessene Orte. Unter „Urbexern“ gilt der Kodex, keine genauen Adressen von Lost Places zu veröffentlichen. Diese müssen Neugierige selbst herausfinden.

Dennoch gibt es einige vergessene Orte, die nicht mehr ganz so geheim sind – auch in Bremen und der Region. Wir stellen Ihnen einige von diesen vor. Aber Vorsicht: Der Besuch von Lost Places geschieht auf eigene Gefahr, denn oftmals handelt es sich um baufällige oder einsturzgefährdete Gebäude. Zudem sollte man sich informieren, ob der Zutritt legal ist, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

Der Bunker Valentin ist die Ruine einer U-Boot-Werft der deutschen Kriegsmarine aus dem Zweiten Weltkrieg. Er befindet sich im Norden im Bremer Ortsteil Rekum. In den Jahren 1943 bis 1945 wurden dort Tausende von Zwangsarbeitern aus ganz Europa zum Bau eingesetzt. Mehr als 1.600 von ihnen seien während der Bauarbeiten an Unterernährung, Krankheiten und willkürlichen Tötungen gestorben, heißt es auf der offiziellen Webseite des Bunkers. Interessierte können den Bunker kostenlos und legal besuchen. Auch Führungen werden angeboten.

Bis zum Herbst 2023 stand am Burgberg in Verden bei Bremen eine alte, imposante Villa, die in Internetforen auch gerne als Geistervilla bezeichnet wurde. Kein Wunder: Die Villa sah aus, als sei sie einem Horrorfilm entsprungen. Sie galt als einer der gruseligsten Lost Places in ganz Deutschland. Im Oktober 2023 zerstörte ein Feuer das alte Haus, mittlerweile wurde die Ruine vollständig abgerissen. Lesen Sie hier mehr dazu.

Das etwa 70.000 Quadratmeter große Fabrikgelände von Kaffee Hag befindet sich im Holzhafen der Bremer Überseestadt. 1907 begann dort die Produktion von Kaffee und dem bekannten Kakaopulver „Kaba“. Nach dem Verkauf an Mondelez wurde die Produktion in Bremen ab1987 größtenteils eingestellt, berichtet „buten und binnen“. Seitdem steht der Großteil des Gebäudes leer und gilt als Lost Place.

In Wintermoor (Heidekreis) befand sich bis zuletzt ein ehemaliges Krankenhaus, das im Zweiten Weltkrieg gebaut wurde. Die Bombenangriffe auf deutsche Großstädte wurden zum Kriegsende häufiger und immer mehr Krankenhausplätze wurden benötigt. Man baute daher im ruhigeren Umland der Städte sogenannte Ausweichkrankenhäuser.

Ab 1941 wurde in Wintermoor das Gesundungshaus Wintermoor von Kriegsgefangenen gebaut. Nach mehreren Zweck-Umwandlungen in den darauffolgenden Jahren – unter anderem zu einer Tuberkuloseklinik – wurde der Betrieb 1997 komplett eingestellt, berichtet „archiv-wintermoor.de“. Seitdem verwahrlosten die einzelnen Gebäude auf dem riesigen Gelände. Ende vergangenen Jahres berichtete die „Böhme-Zeitung“, dass die Gebäude abgerissen werden sollen. Mittlerweile ist der Abriss so weit vorangeschritten, dass von dem Krankenhaus fast nichts mehr übrig ist. Das Grundstück gehört der Stadt Schneverdingen.

In Bremen-Nord, genauer gesagt in Vegesack, existiert immer noch das vor rund 30 Jahren geschlossene Kino „Scala“, berichtet der „Weser Kurier“. Das Kino sei immer noch vollständig eingerichtet. Laut Portal „Alle Kinos“ soll das „Scala“ bereits vor 1916 eröffnet worden sein, 1992 fiel dann der Vorhang. Demnächst sollen allerdings Abrissbagger diesen Lost Place in Bremen zunichtemachen.

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