Gefährliche Winterkälte
Diese Angebote gibt es für Obdachlose in Essen
Aktualisiert am 26.12.2024 – 12:08 UhrLesedauer: 3 Min.
Zahlreiche Menschen ohne festen Wohnsitz stellt der Winter vor große Probleme, da die Kälte für sie mitunter sogar lebensgefährlich werden kann. Für sie gibt es in Essen einige Angebote.
Die Temperaturen sinken, es ist Winter im Ruhrgebiet. Besonders für die Menschen ohne festen Wohnsitz ist das ein großes Problem – halten sie sich doch mehrheitlich auf der Straße auf, was bei der Kälte immer unangenehmer und gefährlicher wird.
Aus diesem Grund gibt es für Wohnungslose in Essen auch in diesem Jahr zahlreiche Möglichkeiten, die sowohl von der Stadt als auch von anderen Trägern aus dem Stadtgebiet angeboten werden. t-online nennt einige von ihnen.
In Essen gibt es für Menschen, die bei Minusgraden unter freiem Himmel übernachten und sich durch den Aufenthalt im Freien selbst gefährden, eine Notfallnummer für Kältegefährdete des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Betroffene können selbst dort angerufen, auch besorgte Mitbürger können die Nummer bei Bedarf wählen. Die Notfallnummer 0201 22 22 22 für Kältegefährdete in Essen ist laut Stadt bei Temperaturen unter –5 Grad Celsius erreichbar.
Achtung: Die Stadt weist darauf hin, dass im akuten Notfall sofort die Polizei unter 110 informiert werden sollte, bei gesundheitlicher Gefährdung sollte ebenfalls der Rettungsdienst der Feuerwehr unter 112 kontaktiert werden.
Neben dem Angebot des Kältenotrufs gibt es in Essen außerdem mehrere Angebote für Übernachtungsmöglichkeiten. Für wohnungs- und obdachlose Männer stehen im Westviertel in der Lichtstraße 1 Übernachtungsplätze mit Duschmöglichkeiten und Wertsachenaufbewahrung zur Verfügung. Frauen finden in der Grimbergstraße 22 in Essen-Kray ein entsprechendes Angebot. „Beide Angebote öffnen in der kalten Jahreszeit um 19 Uhr, bei extremen Wetterlagen können die Öffnungszeiten angepasst werden“, teilt die Stadt mit.
Obdachlose Jugendliche im Alter von 14 und 21 Jahren finden in Essen den RAUM 58, der als Notschlafstelle fungiert. Er befindet sich im Essener Nordviertel in der Niederstraße 12-16. Von 21 bis 9 Uhr morgens kann hier die Nacht sicher verbracht werden.
Im Westviertel in der Hoffnungsstraße 24 bietet die Suchthilfe direkt gGmbH zudem Übernachtungsmöglichkeiten für wohnungslose drogenkranke Menschen (Integrationsangebot mit Übernachtung) an.
Auch am Tag gibt es verschiedene Angebote für Menschen ohne festen Wohnsitz. Im Tagesaufenthalt in der Rottstraße 32 können sich Betroffene von 8.30 bis 18.30 Uhr aufhalten und Schutz vor Kälte und Nässe finden. Vor Ort kann zudem eine Sozialberatung in Anspruch genommen werden.
Volljährige Konsumierende illegaler Drogen finden Schutz im Krisencafé in der Hoffnungsstraße 24. Dort können sich Betroffene vom Szenealltag distanzieren und Hilfe erhalten. Das Café Schließfach in der Niederstraße 12-16 stellt vorwiegend ein Aufenthaltsangebot für drogenabhängige, sich prostituierende und wohnungslose Mädchen und Frauen dar.
Auch die Bahnhofsmission, direkt am Essener Hauptbahnhof, bietet Aufenthaltsmöglichkeiten für Wohnungslose an. Zudem werden hier Übernachtungsmöglichkeiten vermittelt und weitere Hilfestellungen gegeben. Jugendliche und junge Erwachsene bis 21 Jahre finden in der Niederstraße (gegenüber von Raum 58) eine Anlaufstelle mit kostenlosem Essen, Getränken und Beratungsangeboten.
Im Stadtkern befindet sich die zentrale Beratungsstelle für Wohnungslose in der Lindenallee 55. Dort können bedürftige Menschen auch mit einer Grundausstattung an Bekleidung versorgt werden. Im großen Pfarrsaal der St. Gertrud-Kirche in der Rottstraße 36 kann von 8.30 bis 9.30 Uhr gefrühstückt und von 12.30 bis 13.30 Uhr Mittag gegessen werden.
Am Hintereingang der St. Gertrud-Kirche, Rottstraße 36, in der Innenstadt, versorgt zudem der FairSorger Essen e.V. obdachlose und bedürftige Menschen mehrmals wöchentlich mit Essen und Getränken. Auch Kleidung, Hygieneartikel, Isomatten und Schlafsäcke werden dort ausgegeben. Ein Suppenfahrrad ist dienstags und samstags in der Essener Innenstadt unterwegs und bietet Bedürftigen eine warme Mahlzeit an.
In der Stadtmitte am Viehofer Platz 10 bietet Rückenwind/CJD seine Beratungs- und Hilfeangebote Jugendliche und jungen Erwachsenen an. In der Ahrfeldstraße 73 in Bergerhausen finden hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche in der Jugendschutzstelle nach Absprache mit dem Jugendamt vielfältige Formen der Beratung und Hilfe.
Das Arztmobil der GSE bietet an verschiedenen Stationen Menschen ohne festen Wohnsitz, Suchtkranken, Straßenkindern und anderen sozial schwächer gestellten Personen eine medizinische Grundversorgung an. Dies gilt insbesondere für Menschen ohne bestehenden Krankenversicherungsschutz. Die Naturheilpraxis ohne Grenzen in der Papestraße 7 und das NaturheilMobil bieten ebenfalls an verschiedenen Stationen im Bereich der Essener Innenstadt bedürftigen Menschen eine Versorgung im Rahmen der Naturheilmedizin an.