Beinahe jeder kennt es: Man betritt ein Geschäft und der Alarm ertönt plötzlich. Doch wie kann es dazu kommen, obwohl nichts gestohlen wurde?
Wie unangenehm! Sie betreten oder verlassen ein Geschäft und plötzlich wird der Alarm ausgelöst. Alle Augen sind auf Sie gerichtet. Dabei haben Sie doch all Ihre Einkäufe bezahlt und nichts gestohlen. Wie kann es dazu kommen?
Um zu verstehen, weshalb der Alarm ertönt, sobald Sie das Geschäft betreten (oder verlassen), muss der Mechanismus hinter der Ladendiebstahlsicherung verstanden werden.
Es spielt keine Rolle, ob Sie gerade den Laden betreten oder ihn verlassen. Wenn die Diebstahlsicherung aktiv ist, ertönt der Alarm, sobald Sie sich in der Schleuse, also zwischen den Antennen am Ausgang, aufhalten.
Antennen heißen die Vorrichtungen, die meist rechts und links vor dem Ausgang stehen:
Bei den Antennen handelt es sich um einen Sender und um einen Empfänger. Zwischen beiden entstehen Resonanzschwingungen oder ein magnetisches Hochfrequenzfeld. Das Sicherungsetikett ist so konzipiert, dass es die Schwingungen zwischen den Antennen stört beziehungsweise unterbricht, sobald es sich zwischen ihnen befindet. Das liegt daran, dass viele Sicherungsetiketten so konzipiert sind, dass sie selbst Resonanzschwingungen erzeugen.
Die Folge: Erkennen die Antennen eine Störung ihrer Schwingungen, lösen sie den Piepton beziehungsweise den Alarm aus.
Einige Händler setzen allerdings auch auf Detektoren, die einen Alarm auslösen, sobald sich zwischen ihnen die entsprechenden, magnetischen Etiketten befinden. Beim RFID-Verfahren hingegen sendet das Etikett aktiv ein Signal an die Sicherungssäulen (Näheres dazu weiter unten.)
Damit das Feld zwischen den Antennen nicht unterbrochen wird, muss der Sicherungsmechanismus an der Ware deaktiviert werden. Das kann sowohl mechanisch (Durchtrennen der Spule oder Abziehen des Etiketts) als auch elektrisch erfolgen. Bei letzterem Verfahren sorgen hohe Ströme dafür, dass der Schwingkreis des Kondensators im Hartetikett verändert werden, sodass er die Schwingung der Schleuse am Ausgang nicht mehr stört.
Handelt es sich bei dem Diebstahlschutz um elektromagnetische Etiketten (EM-Etikett), erfolgt die Deaktivierung mithilfe eines magnetischen Gleichfelds. Diese sättigen den Metallstreifen, also das elektromagnetische Etikett, sodass er einer Magnetisierung von außen nicht mehr standhält und keine Wellen erzeugt, die eine Störung zwischen den Antennen auslösen könnten.
Wird die Ware mithilfe eines akustomagnetischen Etiketts (AM-Etikett) gesichert, erfolgt die Deaktivierung der Sicherung, indem die Metallstreifen, die sich in dem Etikett befinden, entmagnetisiert werden.
Darüber hinaus gibt es noch das sogenannte RFID-Verfahren, mit dem Ware vor Diebstählen geschützt wird. Dabei handelt es sich um Etiketten, die nicht deaktiviert werden müssen, damit die Schutzschranke passiert werden kann. Stattdessen erhält das Diebstahlschutzsystem des Ladens eine Mitteilung, wenn der Artikel gescannt und bezahlt wurde.