Verbrenner-Aus

Die Wunschliste deutscher Hersteller ist lang

07.12.2025 – 11:47 UhrLesedauer: 3 Min.

Auspuffrohre eines Volkswagen vor dem Markenhochhaus am VW-Werk Wolfsburg (Archivbild): Deutsche Hersteller hoffen, weiterhin Verbrenner-Pkw verkaufen zu können. (Quelle: Julian Stratenschulte/dpa/dpa-bilder)

Die EU hatte beschlossen, dass Neuwagen ab 2035 kein CO2 mehr ausstoßen dürfen. Doch noch laufen die Gespräche in Brüssel und Deutschlands Hersteller haben Hoffnung.

Wenn die EU-Kommission in der kommenden Woche ihre Pläne für die Abgasvorgaben für Autos ab 2035 vorstellt, hoffen die deutschen Hersteller auf ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk. Ihre Wunschliste ist lang: Ausnahmen für Hybrid-Fahrzeuge, Bio-Benzin und Bauteile aus Europa sollen dafür sorgen, dass die Autobauer den Kohlendioxidausstoß ihrer Fahrzeuge nicht auf Null senken müssen und weiter Verbrenner-Pkw verkaufen können.

Wie die Vorschläge der Kommission genau aussehen werden, ist offen. Noch laufen in Brüssel die Vorbereitungen, auch ein Aufschub der für Mittwoch geplanten Veröffentlichung steht im Raum. Ein Überblick über die Forderungen aus Industrie und Politik:

Das sogenannte Verbrenner-Aus geht auf die EU-Flottengrenzwerte zurück. Mit diesen Obergrenzen legt die EU fest, wie viel Kohlendioxid (CO2) alle neu zugelassenen Pkw eines Herstellers jährlich im Schnitt ausstoßen dürfen. 2035 sinken die Obergrenzen auf Null. Verbrenner-Motoren sind damit theoretisch nicht verboten, faktisch stoßen sie nach aktuellem Stand der Technik aber immer CO2 aus. Elektroautos gelten als emissionsfrei.

Verfehlt ein Autobauer die Obergrenze, werden Bußgelder fällig. Die Industrie dringt deshalb darauf, die Regeln aufzuweichen. Die EU-Kommission dürfte die Grenzwerte auf dem Papier bei Null belassen. Sie könnte aber Ausnahmen vorschlagen und Einsparungen in der Produktionskette oder am Auspuff bereits zugelassener Autos einrechnen.

Die Autoindustrie will erreichen, dass nach 2035 weiter Pkw mit Doppelantrieb zugelassen werden. Dabei geht es einerseits um Hybrid-Fahrzeuge, die sowohl mit einem Verbrenner-Motor als auch mit einer Batterie fahren können. Die zweite Variante sind sogenannte Range-Extender, bei denen ein kleiner Verbrenner-Motor die Batterie aufladen kann. Die Bundesregierung steht hinter dieser Forderung.

Die Fahrzeuge werden mit einem Faktor in die CO2-Bilanz der Hersteller eingerechnet, der die Nutzung der Batterie im Vergleich zum Verbrenner-Motor abbilden soll. Die Autobauer wollen diesen Faktor ändern, sodass die Pkw in ihrer Bilanz sauberer erscheinen. Nach 2035 sollen die Restemissionen durch Hybrid-Pkw nach Ansicht der Bundesregierung anderswo im Verkehrs- oder Kraftstoffsektor eingespart werden.

Hier hat sich die Autoindustrie mit den Energiekonzernen verbündet. Unternehmen und Verbände beider Branchen fordern eine Ausnahme für Autos, die ausschließlich Bio-Kraftstoffe tanken – etwa aus einer Biogasanlage, aus altem Frittenfett oder synthetische Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels. Diese Pkw sollen nach Vorstellung der Industrie als Null-Emissionen-Fahrzeuge geführt werden, obwohl die verwendeten Kraftstoffe nach den gesetzlich festgelegten Berechnungsformeln unter dem Strich durchaus CO2 ausstoßen.

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