Die Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen in Deutschland gingen im November zurück, da die Internet- und Non-Food-Verkäufe hinter den Erwartungen zurückblieben.

Die deutschen Einzelhandelsumsätze im Monatsvergleich für November 2023 lagen am Freitagmorgen bei -2,5 %, weniger als 1,1 % im Oktober und unter den Prognosen von -0,1 %. Dies war der stärkste Rückgang seit April 2022 und war größtenteils auf rückläufige Internet- und Versandhandelsumsätze zurückzuführen, die um 2,8 % zurückgingen.

Auch der Umsatz mit Non-Food-Artikeln ging um 3,6 % zurück, während der Umsatz mit Lebensmitteln ebenfalls um 0,5 % zurückging. Allerdings stiegen die Verkäufe von Bekleidung, Textilien, Lederwaren und Schuhen leicht um 2 %.

Im November 2023 gingen die Einzelhandelsumsätze im Jahresvergleich leicht um -2,4 % zurück, verglichen mit -0,1 % im Oktober. In den ersten 11 Monaten des Jahres 2023 ging die Einzelhandelsaktivität um 3,3 % zurück.

Dies könnte ein besorgniserregendes Zeichen für Europas größte Volkswirtschaft sein, da Deutschland nach der Pandemie und der Energiekrise möglicherweise immer noch damit zu kämpfen hat, das Wirtschaftswachstum zu verlangsamen und wieder Fuß zu fassen. Dies könnte auch die Spekulationen bestätigen, dass die Eurozone einer Rezession näher kommt, da die deutschen Verbraucherausgaben normalerweise als Schlüsselindikator für die allgemeine wirtschaftliche Gesundheit der Union angesehen werden.

Die Inflation in Deutschland steigt erneut

Deutsch Inflation Im Dezember lag die Rate ebenfalls bei 3,7 %, der erste Anstieg seit sieben Monaten, was die Konjunktursorgen weiter anheizte. Dies war vor allem auf die steigenden Energiepreise zurückzuführen, die nach zwei Monaten einer kurzen Erholungspause einsetzten.

Im Dezember 2022 hatte die Bundesregierung die „Dezemberhilfsinitiative“ ins Leben gerufen, eine einmalige Maßnahme zur Senkung der Heiz-, Gas- und Energiekosten für Haushalte. Dies wiederum hatte die Inflation im vergangenen Dezember etwas reduziert, sodass die Inflation im Dezember 2023 im Vergleich sogar noch höher erschien.

Allerdings hat die EU auch angekündigt, dass sie drei wichtige Maßnahmen fortführen wird, um die Abhängigkeit der Mitgliedsländer von russischem Gas und Energie zu verringern. Dieser dreigleisige Aktionsplan umfasst die Verbesserung der Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten, den Schutz von Haushalten in der EU vor immer höheren Energierechnungen und die Beschleunigung des Genehmigungsprozesses für Pläne für erneuerbare Energien.

Laut Barbel Heiderbroek, Präsidentin des Bundesverbands Windenergie, sei dies „ein starkes Zeichen dafür, dass die EU es mit ihren Plänen zur Umgestaltung der europäischen Energieversorgung ernst meint“.

Die Energiekrise belastet die deutsche Wirtschaft weiterhin

Die durch den Russland-Ukraine-Krieg ausgelöste Energiekrise hat Deutschland – das oft als das Kraftzentrum Europas gilt – äußerst hart getroffen, da das Land stark auf seine energieintensiven Produktions- und Automobilsektoren angewiesen ist. Dies wiederum führte zu höheren Energiepreisen sowie Produktions- und Kapazitätskürzungen.

Auch die Kernenergie scheint keine große Option zu sein, um dem entgegenzuwirken, da das Land Anfang des Jahres seine letzten drei Kernkraftwerke abgeschaltet hat, was auf eine langwierige Kontroverse zurückzuführen ist, die in der deutschen Anti-Atomkraft-Stimmung verankert ist.

Schnellere Genehmigungen für Erneuerbare-Energien-Pläne dürften zu einer deutlichen Entschärfung der Krise beitragen. BDEW-Chefin Kerstin Andreae wies darauf hin, dass „die in Deutschland umgesetzten Maßnahmen im Rahmen der Verordnung den Ausbau der Onshore-Windenergie bereits deutlich beschleunigt haben“.

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