In rund 90 Städten in ganz Deutschland kommt es zu Protesten. Nach Angaben der Berliner Polizei versammelten sich am Morgen rund 800 Menschen, um gegen die Reform zu protestieren, bis zum Ende des Tages werden mehrere Tausend Menschen in der deutschen Hauptstadt erwartet.

Die Initiative hinter dem Protest, Schulstreik gegen Wehrpflicht (Schulstreik gegen die Wehrpflicht) sagte auf ihrer Website: „Politiker (und) Bundeswehr … streiten darüber, wie wir die Wehrpflicht wieder einführen sollen. Aber niemand redet mit uns. Niemand fragt uns, was wir wollen.“

Martin, ein Gymnasiast aus einer Stadt in Brandenburg, dem Bundesland um Berlin, gehörte zu den Schülern, die aus Protest die Schule schwänzten.

„Warum Kriege durch Aufrüstung lösen? Das ist nur eine Wiederholung dessen, was vor dem Ersten und Zweiten Weltkrieg geschah“, sagte der 16-Jährige, der aus Datenschutzgründen nur seinen Vornamen nannte, gegenüber POLITICO in der Berliner Innenstadt.

Er habe überlegt, wie er die Einberufung umgehen könne, etwa indem er einen Psychologen aufsuche oder sich für krank erklären lasse. „Warum sollte ich tun, was alte Männer mir sagen?“ fragte er. „Ich würde aktiv eine Ausbildung absolvieren, die mir im Leben nicht weiterhilft, außer zu lernen, wie man Menschen tötet.“

Nils, ein 17-jähriger Gymnasiast, der ebenfalls nur seinen Vornamen nannte, argumentierte, dass er per se nichts dagegen habe, dass Gleichaltrige in die Bundeswehr eintreten, sondern dass ihn der gesetzliche Pflichtaspekt dazu veranlasst habe, an der Demonstration teilzunehmen.

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