Arm Holdings meldete für das Märzquartal Gewinne, die die Markterwartungen übertrafen. Aufgrund einer enttäuschenden Umsatzprognose gaben die Aktien jedoch nach.

Der britische Chipdesigner ARM hat seine Ergebnisse für das vierte Geschäftsquartal bekannt gegeben, die aufgrund der robusten Nachfrage nach KI-Chips die Schätzungen der Analysten deutlich übertrafen.

Allerdings stürzten die Aktien des Unternehmens nachbörslich um 9 % ab, nachdem die Jahresumsatzprognose für das Gesamtjahr 2024 schwächer als erwartet ausgefallen war. Dies hat Bedenken geweckt, ob die Wachstumsaussichten des Technologieunternehmens seine hohe Bewertung rechtfertigen können.

Arm dominiert den Markt für Chip-Architekturen, 99 % aller Smartphones weltweit nutzen seine Plattform. Der KI-Chipführer Nvidia versuchte 2022, Arm zu übernehmen, doch das Angebot stieß auf regulatorische Hürden. Arm startete seinen Börsengang an der Nasdaq im September 2023. Der Gewinnbericht für das Märzquartal ist die zweite Veröffentlichung des Technologieunternehmens nach seinem Debüt.

Arm übertrifft die Markterwartungen bei den Quartalsergebnissen

Arm meldete im Märzquartal einen Gewinn pro Aktie von 0,36 US-Dollar bei einem Umsatz von 928 Millionen US-Dollar, was deutlich über den von LSEG geschätzten 0,30 US-Dollar und 875,6 Millionen US-Dollar liegt.

Der Gesamtumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 47 %, vor allem durch Lizenzeinnahmen, die 514 Millionen US-Dollar erreichten, was einem sequenziellen Anstieg von 9 % und einem Anstieg von 37 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Lizenzgebührensegment trägt zu mehr als der Hälfte des Gesamtumsatzes bei, d. h. den Gebühren, die Arm für jeden verkauften Chip erhebt. Das Wachstum des Segments wurde durch die wachsende Nachfrage nach Cloud-Servern vorangetrieben. Arm wies darauf hin, dass das Unternehmen von den gestiegenen Lizenzgebühren für KI-fähige Armv9-basierte Mobiltelefone auf den Smartphone-Märkten profitiert habe. Darüber hinaus haben Arm-basierte Chips in der Automobilindustrie an Bedeutung gewonnen.

Das andere Mainstream-Segment, die Lizenz- und sonstigen Umsatzerlöse, stiegen laut Ergebnisbericht im Jahresvergleich um 60 % auf 414 Millionen US-Dollar, was auf „mehrere hochwertige, langfristige Lizenzvereinbarungen“ zurückzuführen ist.

Eine schwächer als erwartete Prognose gibt Anlass zur Bewertungsbedenken

Arm erwartet für das laufende Quartal einen Umsatz zwischen 875 Millionen US-Dollar (814,8 Millionen Euro) und 925 Millionen US-Dollar (861,34 Millionen Euro), wobei der Mittelwert bei 900 Millionen US-Dollar (838 Millionen Euro) liegt, was auf einen sequenziellen Wachstumsrückgang hindeutet.

Für das Geschäftsjahr 2024 prognostiziert das Unternehmen einen Jahresumsatz zwischen 3,8 und 4,1 Milliarden US-Dollar, wobei der Mittelwert von 3,95 Milliarden US-Dollar unter den geschätzten 3,99 Milliarden US-Dollar liegt.

Der Gewinn je Aktie wird für das Gesamtjahr voraussichtlich zwischen 1,45 US-Dollar (1,45 Euro) und 1,65 US-Dollar (1,54 Euro) liegen, was den Konsensschätzungen entspricht. Das prognostizierte Umsatzwachstum von Arm rechtfertigt jedoch kaum den Aktienkurs, da das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) seit zwölf Monaten bei über 1.000 liegt.

Im Vergleich dazu weisen Nvidia und Advanced Micro Devices KGVs von etwa 75 bzw. 222 auf. Die Aktien von Arm stiegen an dem Tag, an dem das Unternehmen im Februar besser als erwartete Quartalsergebnisse bekannt gab, um 48 %, was darauf hindeutet, dass die Anleger möglicherweise zu optimistisch in Bezug auf das neu börsennotierte britische Technologieunternehmen waren. Die große Nachfrage nach KI-Technologie hat wahrscheinlich erheblich zu seiner hohen Bewertung beigetragen.

Der Abschwung der Märkte könnte die Markteröffnung belasten

Nach dem Rückgang der Arm-Aktien gaben auch die Aktien anderer Halbleiterhersteller im nachbörslichen Handel leicht nach, wobei Nvidia um 0,6 %, AMD um 0,4 % und Intel um 0,2 % nachgaben. Dieser Abwärtstrend könnte die Marktöffnung belasten, da der Technologiesektor im Mai trotz insgesamt robuster Quartalsgewinne an Schwung zu verlieren scheint.

Mit Spannung warten Anleger auf die Quartalsergebnisse des KI-Chipgiganten Nvidia, die am 22. Mai veröffentlicht werden sollen.

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