Wundheilungsstörungen sind bei Menschen mit Diabetes nicht selten. Welche Ursachen dahinterstecken und worauf Betroffene achten sollten.

Bei Menschen mit Diabetes brauchen Wunden oft länger, um zu heilen. Häufig treten diese vor allem an den Füßen oder Beinen auf und können sich zu einem sogenannten diabetischen Fuß entwickeln. Als Folge der gestörten Wundheilung steigt das Risiko für Komplikationen wie eine Wundinfektion. Lesen Sie hier mehr dazu, weshalb die Stoffwechselerkrankung Wundheilungsprozesse beeinträchtigt und wie sich Komplikationen vorbeugen lässt.

Ein Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) liegt vor, wenn die Blutzuckerwerte dauerhaft erhöht sind. Ein zu hoher Blutzuckerspiegel schwächt jedoch das Immunsystem und kann zu Durchblutungsstörungen führen. Das kann die Heilungsprozesse empfindlich stören und bewirken, dass Wunden länger offen bleiben oder auch gar nicht abheilen und chronisch werden. Dadurch besteht ein höheres Risiko für Wundinfektionen.

Bei gut jedem dritten Menschen mit Diabetes entwickelt sich im Verlauf der Stoffwechselerkrankung zudem eine periphere Neuropathie (auch diabetische Neuropathie genannt). Die Nervenerkrankung kann Schmerzen und Missempfindungen hervorrufen, meist in den Füßen und Beinen.

Als Folge der Neuropathie kann es aber auch dazu kommen, dass Betroffene Verletzungen und Schmerzen in den Füßen und Beinen nicht richtig spüren. Dadurch werden Wunden teilweise erst spät entdeckt und können sich verschlimmern, bevor eine passende Behandlung erfolgt.

Rauchen und starkes Übergewicht können die Wundheilung zusätzlich verlangsamen.

In der Regel verläuft die Wundheilung in vier Phasen:

Bei Menschen mit Diabetes können diese Phasen gestört sein. So bleibt etwa die Entzündungsphase oft länger aktiv, wodurch das Narbengewebe mitunter weniger fest ausfällt. Die Gewebeerneuerung ist verzögert, was Wunden anfällig für Bakterien und langwierige Infektionen macht.

Das Risiko für eine Wundheilungsstörung lässt sich bei Menschen mit Diabetes durch verschiedene Maßnahmen senken. Wichtig ist dabei vor allem, dass Betroffene ihren Blutzuckerspiegel gut im Griff haben. Darüber hinaus sollten sie darauf achten, sich gesund zu ernähren, sich regelmäßig zu bewegen und möglichst nicht zu rauchen.

Um einen diabetischen Fuß zu vermeiden, ist es außerdem ratsam, Kontrolluntersuchungen beim Arzt oder bei der Ärztin regelmäßig wahrzunehmen und die Füße begutachten zu lassen. Daneben sollten Betroffene ihre Füße jedoch auch selbst im Blick behalten (auch zwischen den Zehen) und gut pflegen. Sogar bei vermeintlich harmlosen Verletzungen oder Druckstellen ist eine rasche ärztliche Begutachtung zu empfehlen.

Um Druckstellen oder Verletzungen an den Füßen zu vermeiden, können folgende Tipps helfen:

Menschen mit Diabetes, die eine Wunde haben, können selbst aktiv zur Wundheilung beitragen und dadurch das Risiko für Komplikationen senken:

Wunden können bei Menschen mit Diabetes ernsthafte Folgen haben. Daher ist es wichtig, frühzeitig aktiv zu werden und vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Mit der richtigen Pflege und ärztlicher Unterstützung lässt sich das Risiko für Komplikationen wie chronische Wunden und Wundinfektionen und dadurch auch für Amputationen verringern.

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