Ja, denn er zeigt, dass Protest wirkt – und die Bundesliga ein besonderes Alleinstellungsmerkmal besitzt.

Irgendwo in Deutschland wird ein renommierter Tennisballhersteller die Hände vors Gesicht geschlagen haben. Denn mit dem geplatzten Deal der DFL dürften die jüngsten Proteste etlicher Fans vorerst der Vergangenheit angehören.

„Der Deal ist tot“, ließ Präsidiumssprecher Hans-Joachim Watzke am Mittwochnachmittag verlauten. Der Deal ist tot. Doch die Liga, sie lebt – und das dank ihrer Mitglieder.

Dass der Protest nun zu diesem Ergebnis geführt hat, darf und kann jeder, der einen Tennisball auf den Rasen geworfen hat, als Erfolg verbuchen. Er hat gezeigt, dass Protest wirkt – und die Bundesliga ein besonderes Alleinstellungsmerkmal besitzt.

Der Prozess der vergangenen Wochen hat die Wichtigkeit von 50+1 einmal mehr unterstrichen. 50+1 bedeutet demokratische Mitbestimmung. Ein Verein gehört zu mindestens 51 Prozent den Mitgliedern. Das ist gut und richtig so.

Dass mit Hannovers Martin Kind mutmaßlich ein Vertreter des Klubs gegen die Weisung des Vereins gestimmt hat – darüber hinaus bei einer intransparenten, geheimen und am Willen vieler Mitglieder vorbei geführten Abstimmung – war der Hauptkritikpunkt vieler Fans der „Basis“.

Dass sie mit dem Einstieg eines nach Gewinnmaximierung strebenden Private-Equity-Unternehmens eine fortschreitende Kommerzialisierung und einen Ausverkauf des Fußballs befürchteten, kam nur noch erschwerend hinzu. Das Rattenrennen mit der finanziell enteilten Premier-League ist ohnehin nicht zu gewinnen.

So ist der geplatzte Deal ein Sieg für Mitbestimmung, für demokratisch geführte Prozesse, für die Fankultur in Deutschland. Und damit auch für den deutschen Fußball generell.

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