Fußballern sind ihre Schuhe fast schon heilig. Um den Tragekomfort zu steigern, greifen die DFB-Stars dabei sogar auf einen eigenen Backofen zurück.

Bei 75 bis 80 Grad für einige Minuten im Backofen lassen. Was klingt wie der Auszug aus einem Kochrezept, ist in Wirklichkeit die Rezeptur für den perfekten Fußballschuh. Top-Teams und auch der DFB setzen beim Präparieren der Schuhe für ihre Spieler nämlich schon seit geraumer Zeit auf einen kleinen Backofen.

Hergestellt wird der Ofen mit dem Namen „Formbase“ von der Firma k-tech aus Konstanz. Der Ofen wärmt die Schuhe laut Hersteller vor, damit sie sich perfekt dem Fuß anpassen können. „Das Material wird weicher und geschmeidiger und passt sich der Fußform an“, sagte Alexander May von der Herstellerfirma der „Welt“. „Der Einlaufprozess, der oft sehr schmerzhaft sein kann durch Blasen und Druckstellen, wird dadurch beschleunigt.“

Beim Training der Nationalmannschaft vor dem EM-Viertelfinale gegen Spanien war der Ofen ebenfalls am Spielfeldrand zu entdecken. Unter anderem Leroy Sané wärmte seine Schuhe darin. Empfohlen sind laut Hersteller drei Minuten für einen Kunstlederschuh und fünf Minuten für einen Schuh aus echtem Leder.

Entwickelt wurde der Ofen schon in den 1990er-Jahren, vor allem für Ski- und Snowboardschuhe. Schnell etablierte sich das Gerät aber auch in anderen Sportarten. Rund 500 Öfen verkauft die Konstanzer Firma mittlerweile pro Jahr, 30.000 Stück waren es seit Unternehmensgründung.

Das liegt auch daran, dass fast alle Topvereine mittlerweile auf den Schuh-Ofen setzen. So berichtete auch Kai Havertz in Rahmen einer Dokumentation von der Praktik bei seinem damaligen Verein FC Chelsea. „Manche Spieler wollen die Schuhe weich vor dem Training haben. Dann haben wir solche Öfen dafür, die vor dem Training die Schuhe warm machen“, sagte er damals.

Auch er selbst benutze den Ofen für seine Schuhe. „Ich habe sie immer in diesem Ofen, dass sie schön warm und weich sind, damit auf dem Platz meine Füße nicht kalt werden“, verriet er mit einem Schmunzeln. Auch bei der Nationalmannschaft gebe es den Ofen. „Die hat mittlerweile jeder Verein“, so Havertz.

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