Nations League

DFB-Elf wie im Rausch: Tor-Spektakel zum Gruppensieg


Aktualisiert am 16.11.2024 – 22:46 UhrLesedauer: 3 Min.

In Feierlaune: Nationalspieler Jonathan Tah, Florian Wirtz und Pascal Groß (v. li.) im Spiel gegen Bosnien-Herzegowina. (Quelle: IMAGO/imago-images-bilder)

Gegen Bosnien-Herzegowina zeigt sich die Mannschaft von Julian Nagelsmann in Galaform. Am Ende steht ein begeisternder Erfolg im letzten Heimspiel des Jahres. Das Spiel beginnt schon mit einem Ausrufezeichen.

Die deutsche Nationalmannschaft hat sich und ihren Fans ein begeisterndes letztes Heimspiel des Jahres beschert: Die DFB-Elf gewann am Samstagabend mit einer spektakulären Vorstellung 7:0 (3:0) gegen Bosnien-Herzegowina und sicherte sich damit auch den Gruppensieg in der Nations League.

Jamal Musiala (2. Minute), Tim Kleindienst (23., 79.), Kai Havertz (37.), Florian Wirtz (50., 57.) und Leroy Sané (66.) trafen für die zeitweise berauscht aufspielende Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann, die mit desolat auftretenden Gästen zu keinem Zeitpunkt Schwierigkeiten hatte.

28.143 Zuschauer im ausverkauften Europa-Park-Stadion in Freiburg erlebten den höchsten deutschen Sieg in der Nations League. Höher hatte Deutschland zuletzt vor drei Jahren noch unter Hansi Flick beim 9:0 gegen Liechtenstein gewonnen.

Schon vor der Reise nach Budapest zum letzten Vorrundenspiel gegen Ungarn am Dienstag wurde der von Nagelsmann als Ziel ausgerufene Gruppensieg in dem Uefa-Wettbewerb damit souverän perfekt gemacht. Der positive Effekt von Platz eins: Im Viertelfinale im März bleiben Kapitän Joshua Kimmich und Co. K.o.-Duelle gegen Europameister Spanien oder Portugal um Cristiano Ronaldo erspart. Wer auf dem Weg zur Endrunde im Juni der letzte Gegner ist, erfährt Nagelsmann am kommenden Freitag.

Schon die elf Spieler, die der Bundestrainer aufs Feld geschickt hatte, wussten von der ersten Minute an genau, was sie zu tun hatten. Dass er nach nicht mal zwei Minuten das erste Tor der DFB-Elf bejubeln durfte, wird er vorher zumindest gehofft haben. Der dichte Nebel in Freiburg, der bei der Anreise noch die Sicht massiv eingeschränkt hatte, war fast ganz weg und die deutschen Fans unter den Zuschauern hatten freien Blick auf Musialas frühen und famosen Kopfballtreffer.

Über mehrere Stationen landete der Ball bei Kimmich. Der Bayern-Profi, der mit seinem 96. Länderspiel Berti Vogts einholte, flankte in die Mitte auf seinen Münchner Vereinskollegen. Und der ließ sich nicht bitten: Musiala stieg in die Luft und köpfte den Ball spektakulär aus acht, neun Metern ins Tor. Gerade mal 1:20 Minuten waren gespielt.

Sich mit der frühen Führung zufriedenzugeben, passt nicht in die Ausrichtung der Mannschaft unter Nagelsmann. Von Kleindienst über Havertz, dem rechtzeitig von einem Infekt wieder genesenen Wirtz und dem hochbegabten Spaßfußballer Musiala bis zur Abwehr blieb das DFB-Team hellwach und hungrig.

Leicht machte es Bosnien-Herzegowina, das unter Ex-Bundesliga-Profi Sergej Barbarez die sechste Niederlage im siebten Spiel kassierte und gerade mal ein Remis schaffte, den Gastgebern zumindest taktisch nicht. Die Gäste zogen sich weit in die eigene Hälfte zurück. Stuttgarts Angreifer Ermedin Demirović, der für den überraschend zunächst auf die Bank beorderten Kapitän Edin Džeko ersetzte, konnte sich offensiv praktisch gar nicht auszeichnen.

Dafür aber Gladbachs Kleindienst. Nach einem Abwehrversuch der Bosnier landete der Ball bei Robert Andrich. Seinem Schuss gab Kleindienst mit einer kleinen, aber feinen Berührung noch mal eine Richtungsänderung – maßgerecht ins Tor. So ging es weiter: Havertz dreimal, einmal Musiala, trotz der Defensiv-Taktik der Gäste spielte sich das deutsche Team weiter fleißig Chancen heraus.

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