Schnelle Hilfe bei seelischer Not
Was hinter der neuen Notrufnummer 113 steckt
26.04.2025 – 12:45 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Bundesregierung plant eine neue Notrufnummer für psychische Krisen. Was die neue Telefonnummer leisten soll und wann sie startet.
Was tun, wenn die Seele in Not ist und schnelle Hilfe gebraucht wird? Viele Menschen kennen die Notrufnummern 110 und 112, aber für psychische Krisen gibt es bisher keine zentrale Anlaufstelle. Genau das soll sich mit der Einführung der neuen Nummer 113 ändern. Doch was genau ist geplant und warum könnte diese Hotline lebensrettend sein?
Die Idee für eine zentrale Krisenhotline entstand vor dem Hintergrund steigender psychischer Belastungen, insbesondere während und nach der Corona-Pandemie. Der Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen e. V. setzte sich früh für eine leicht erreichbare Notrufnummer ein.
Auch Sozialverbände und Fachorganisationen forderten eine zentrale Anlaufstelle. Auf politischer Ebene griff der Entwurf des Suizidpräventionsgesetzes diese Forderungen auf und legte den Grundstein für die geplante Einführung der 113.
Die geplante Rufnummer 113 soll Menschen in akuten psychischen Krisen schnelle, anonyme und niederschwellige Hilfe bieten. Ob Suizidgedanken, tiefe Verzweiflung oder Überforderung – unter der 113 sollen Betroffene, Angehörige und sogar professionelle Helfer wie Ärzte oder Medienschaffende rund um die Uhr qualifizierte Beratung finden.
Bisher existieren viele verschiedene Hilfsangebote wie die Telefonseelsorge (0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222), die Nummer gegen Kummer für Kinder und Jugendliche (116 111) sowie das Info-Telefon Depression (0800 33 44 533).
Doch in akuten Krisensituationen fehlt oft die Übersicht. Die 113 soll diese Lücke schließen und durch eine einfache, leicht zu merkende Nummer den Zugang zu Hilfe deutlich erleichtern. Erfahrungen aus anderen Ländern, etwa den USA, zeigen: Solche Hotlines können Suizidraten senken und Leben retten.
Die 113 soll rund um die Uhr erreichbar sein – per Telefon, Chat und Video. Geschulte Fachkräfte sollen die Anrufe entgegennehmen, anonym beraten und bei Bedarf an regionale Krisendienste weitervermitteln. So entstehe laut Initiative ein Netzwerk, das schnelle und zielgerichtete Hilfe ermöglicht. Besonders wichtig: Auch über die Notruf-App „nora“ soll ein Zugang geschaffen werden.
Bis zum 30. Juni 2026 soll das Konzept für die 113 stehen. Derzeit entwickeln Fachverbände und politische Gremien die genauen Strukturen. Dabei achten sie darauf, bestehende Hilfsangebote wie die Telefonseelsorge einzubinden und Lücken in der regionalen Versorgung zu schließen. Eine große Aufklärungskampagne soll die neue Nummer später bekannt machen und Hemmschwellen abbauen.
Mit der Einführung der 113 geht Deutschland einen wichtigen Schritt, um Menschen in psychischen Krisen schneller und einfacher Hilfe zu bieten. Die zentrale Hotline könnte Leben retten, seelische Not lindern und psychische Gesundheit stärken. Bis 2026 müssen Politik und Gesellschaft gemeinsam daran arbeiten, diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Denn in einer Krise zählt oft jede Sekunde.