Neues Glücksranking
Deutschland? Eher so mittel
03.05.2025 – 14:36 UhrLesedauer: 2 Min.
Indonesien und Mexiko an der Spitze, Deutschland auf Platz 17: Eine weltweite Studie zur Lebenszufriedenheit offenbart Nachholbedarf – vor allem bei jungen Menschen. Und stellt eine unbequeme Frage: Was nützt aller Wohlstand, wenn die Seele leer bleibt?
Wie glücklich sind die Deutschen? Sie haben Arbeit, Sicherheit, eine Krankenversicherung – und doch fehlt vielen das Leuchten in den Augen. In der aktuellen „Global Flourishing Study“ (u.a. Harvard-Uni) landet Deutschland nur auf Platz 17 von 22 Ländern.
An der Spitze: Indonesien und Mexiko. Beide erreichen deutlich höhere Werte auf dem sogenannten „Flourishing-Index“, der körperliche und seelische Gesundheit, Beziehungen, Sinn, Charakter und finanzielle Sicherheit misst.
Sie leben länger, verdienen gut – und doch sagen viele: Ich bin nicht zufrieden. Vor allem junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren berichten von gedrückter Stimmung, Einsamkeit und Sinnsuche. Die Corona-Zeit, vermuten Forscher, hat ihre Spuren hinterlassen. Und zwar gerade dort, wo noch das soziale Netz fehlt, das später das Leben trägt.
Paradox: Ausgerechnet ärmere Länder wie Indonesien schneiden besser ab. Die Forscher vermuten: Weniger Konsumdruck, mehr Zusammenhalt, geringere Erwartungen an das Leben könnten die Zufriedenheit steigern – und vielleicht ein entspannteres Verhältnis zum Unvollkommenen. Deutschland dagegen scheint an sich selbst zu scheitern: viel Absicherung, dafür aber wenig Begeisterung.
Ein Lichtblick: Die über 70-Jährigen fühlen sich in Deutschland deutlich wohler als die Jüngeren. Vielleicht, weil sie das Schlimmste hinter sich haben. Vielleicht, weil sie gelernt haben, mit dem Leben Frieden zu schließen. Vielleicht auch, weil sie weniger soziale Medien nutzen – und damit verschont bleiben von den schönen Scheinwelten, in denen das eigene Leben stets zu blass wirkt.