Start in die Handball-WM
DHB-Team siegt mit Mühe – und dank starkem Wolff
Aktualisiert am 15.01.2025 – 23:10 UhrLesedauer: 2 Min.
Mit einem mühsamen Sieg ist die DHB-Auswahl in die WM gestartet. Polen entpuppte sich als unangenehmer Gegner. Getrübt wurde der Sieg durch eine Verletzung.
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft ist mit einem Arbeitssieg in die Weltmeisterschaft in Dänemark, Norwegen und Kroatien gestartet. Im dänischen Herning schlug das Team von Bundestrainer Alfred Gislason das polnische Team mit 35:28 (15:14).
Vor allem in der ersten Halbzeit machten die frech aufspielenden Polen dem deutschen Team das Leben schwer. Nur dreimal hatte Deutschland die Führung inne – bei 1:0, 8:7 und 15:14, was auch den Pausenstand bedeutete.
Dabei begann Deutschland in seiner bestmöglichen Formation – mit Juri Knorr und Senkrechtstarter Renārs Uščins im Rückraum sowie Kapitän Johannes Golla am Kreis. Trotzdem wirkte die DHB-Auswahl verunsichert und zeigte wie zuletzt im Test gegen Brasilien große Schwächen im Angriffsspiel. Es fehlte an Präzision im Tempospiel nach vorn. Gislason kochte bereits nach fünf Minuten an der Seitenlinie.
DHB-Teammanager Benjamin Chatton konstatierte zur Pause im ARD-Interview: „Wir hatten große Probleme, ins Spiel zu kommen. Es ist wichtig für den Kopf, dass wir mit einem Tor Vorsprung in die Kabine gehen.“
Der Start in den zweiten Durchgang gelang deutlich besser. Nach zweieinhalb gespielten Minuten erarbeitete man sich erstmals überhaupt im Match eine Zwei-Tore-Führung (17:15). 30 Sekunden später waren es sogar drei Tore Vorsprung. Doch dieser war nach wenigen Minuten wieder dahin – die Polen ließen sich nicht abschütteln.
Schreckmoment nach rund 40 Minuten: Deutschlands Spielmacher Juri Knorr verletzte sich ohne Gegnereinwirkung am linken Knie, musste humpelnd das Feld verlassen und an der deutschen Bank behandelt werden. Ins Spielgeschehen konnte er danach nicht mehr eingreifen. Gislason sagte nach dem Spiel: „Es war nass. Er rutscht ein bisschen aus. Ich habe ihn gefragt. Er meinte, es ist eine Verstauchung. Aber das werden wir wohl erst morgen sehen. Ich hoffe, dass es nichts Ernstes ist.“
Als seine Teamkollegen den gelungenen WM-Auftakt bejubelten, schlich Knorr angeschlagen über das Feld und fasste sich immer wieder ans Bein.
Trotz des Knorr-Ausfalls gelang es der DHB-Auswahl den Gegner ab Mitte der zweiten Hälfte dauerhaft auf Abstand zu halten und diesen zum Spielende auszubauen. Was auch dem wieder einmal starken Andreas Wolff zu verdanken war. Der Kieler Schlussmann parierte insgesamt drei Siebenmeter. Anschließend erklärte er in Anspielung auf die Tordifferenz: „Mit plus sieben können wir mehr als zufrieden sein. Auftaktspiele sind immer schwer, aber mit dem ‚Wie‘ müssen wir uns beschäftigen.“
Sein Trainer stimmte ihm zu: „40 Minuten lang haben wir uns sehr schwer getan. Vor allem die ersten Minuten, fand ich, haben wir überdreht“, sagte Gislason. „Wir konnten von Glück reden, dass wir zur Halbzeit geführt haben.“
Bester Werfer auf Seiten des DHB-Teams war Uščins (Hannover-Burgdorf) mit zehn Treffern. Weiter geht es für Mitfavorit Deutschland bereits am Freitag. Dann trifft man im zweiten Vorrundenspiel auf die Schweiz (20.30 Uhr im t-online-Liveticker).