Hunderte Tote, Milliardenschäden
Deutschland in Katastrophen-Top-Ten des Jahres
02.01.2025 – 20:12 UhrLesedauer: 2 Min.
Dörfer standen unter Wasser, Menschen starben. Nun findet sich die Juni-Flut in Süddeutschland auf der Liste der teuersten Katastrophen 2024 wieder.
Die britische Hilfsorganisation „Christian Aid“ hat eine Rangliste der teuersten Klimakatastrophen 2024 veröffentlicht. Grundlage für die Auswertung sind der Organisation zufolge die Angaben von Versicherungen.
Die USA finden sich insgesamt viermal in den Top Ten wieder. Gelistet sind drei einzelne Hurrikans sowie, auf dem ersten Platz der weltweiten Rangfolge, die Schäden von 46 anderen heftigen Stürmen in den USA zusammen. „Christian Aid“ zählte für diese sonstigen Stürme mehr als 58 Milliarden Euro Schäden und 88 Todesopfer.
Auf dem zweiten Platz folgt Hurrikan Milton, der im Oktober 25 Menschen tötete und laut „Christian Aid“ Kosten von 58 Milliarden Euro verursachte. Hurrikan Helene, der im September wütete, schlug mit 232 Toten und 54 Milliarden Euro zu Buche.
Auf Platz neun der teuersten Klimakatastrophen des Jahres 2024 befindet sich das Hochwasser Anfang Juni in Süddeutschland. Tagelang hatte es geregnet, mehrere Flüsse traten über die Ufer. Ganze Dörfer wurden überschwemmt, 18 bayerische Landkreise riefen den Katastrophenfall aus. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen, mindestens sechs Opfer starben. Allein in Bayern leisteten rund 40.000 Einsatzkräfte Hilfe.
Die Klimaexpertin Mariam Zachariah vom Imperial College London kommentierte die Rangliste: „Die meisten dieser Katastrophen tragen eindeutig die Handschrift des Klimawandels.“ Der Bericht werfe allerdings nur ein Schlaglicht auf das Leid, das die globale Erwärmung weltweit verursache. „Darin nicht enthalten sind viele weitere Dürren, Hitzewellen, Waldbrände und Überschwemmungen, die immer häufiger und intensiver werden.“
Die Organisation „Christian Aid“ betont selbst die Defizite der Rangliste, die nur die versicherten Kosten von Katastrophen berücksichtigt. In ärmeren Ländern seien viele Menschen nicht versichert, teilte die Organisation mit. Zudem sei die Datenlage oft weniger gut.
Die Klimakrise sei „ein Spiegel politischer Entscheidungen“, sagte „Christian Aid“-Geschäftsführer Patrick Watt. Die Katastrophen würden durch die Entscheidung, weiterhin fossile Brennstoffe zu verbrennen, verschärft. „Im Jahr 2025 müssen die Regierungen die Initiative ergreifen und Maßnahmen ergreifen, um den grünen Wandel zu beschleunigen“, forderte er.